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Album der Woche

19. Januar 2023, 18:06 Uhr von Uwe

In der aktuellen Ausgabe meines bevorzugten Krachmagazins gibt es ein Interview mit einem Typen aus Finnland, der dieser Tage ein neues Album auf den Markt geworfen hat. Grund genug, mal etwas in die Historie eben dieses Finnen zu tauchen.

Die Rede ist von Ville Valo, der vor inzwischen auch schon wieder weit über 20 Jahren über Nacht Deutschlands Teenieschwarm Nummer 1 wurde, als er mit HIM (His Infernal Majesty) und der Single Join Me (In Death) die Charts stürmte. Um die geht es aber heute nicht, sondern um das total teuflische Vorgängeralbum namens „Greatest Lovesongs Vol. 666“ von 1997 (und damit hätte ich es eigentlich letztes Jahr besprechen müssen, der Fehler ist mir aber erst beim Sichten der Unterlagen heute aufgefallen – „no body is perfect“ wie die Juroren bei Miss-Wahlen sagen würden).

Bei dem Titel des Albums sollte klar sein, dass man es hier mit finnischem Humor zu tun hat. Das merkt man auch wenn man die CD in den Player schmeißt, die zeigt dann nämlich 66 Titel mit einer Gesamtlaufzeit von 66 Minuten und 6 Sekunden an. Dabei sind die Tracks 10 bis 65 einfach nur Stille und der letzte „Song“ hat nach nochmal viel Stille nur ein Outro. Derartige Gimmicks findet man als Hidden Tracks auch bei anderen Bands, der Gag ist aber eigentlich seit 30 Jahren ausgelutscht und heutzutage nur noch nervig.

Bleiben also neun richtige Songs übrig, davon zwei Coverversionen. Gespielt wird eine Mischung aus Gothic, Dark Rock, und wie man sowas sonst noch nennt. Type O Negative waren Vorbild, klingen aber wesentlich schroffer. Wichtigster Bestandteil dabei ist der Gesang von Valo, der sämtlichen Songs seine spezielle Note aufdrückt. Inhaltlich geht es, wie könnte es anders sein, um die Liebe, um Verlust, und alles was sonst noch so das Leben zwischen Mann und Frau (oder allgemein zwischen Liebenden) verkompliziert. Das merkt man halt schon an Songtiteln wie The Heartless oder It’s All Tears (Drown In This Love). Teilweise wirds dann auch richtig düster wie in When Love And Death Embrace.

Am zugänglichsten finde ich dabei sogar noch die beiden Coverversionen, nämlich Wicked Game (von Chris Isaak) und (Don’t Fear) The Reaper (von Blue Öyster Cult, nur echt mit besonders viel Kuhglocke ;-)). Statt Kuhglocke gibt es hier aber ein Duett mit Mann und Frau, was den Text über Romeo und Julia viel besser und eindringlicher wirken lässt.

Kurz und gut, das Album ist der richtige Soundtrack bei akutem Herzschmerz, wenn man dazu bei Kerzenschein noch ne Flasche Rotwein leert.

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