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Album der Woche

23. Juni 2022, 22:36 Uhr von Uwe

Urlaub vorbei, Gluthitze in Deutschland, also gibt es ein bissl nicht mehr taufrisch geschmiedeten Heavy Metal.

Zum Schmieden von Metall braucht man einen Hammer, und den schwingt das Maskottchen der heute besprochenenen Band seit nunmehr 25 Jahren. Die Band heißt passend dazu Hammerfall, und das Album der Woche ist deren Debüt von 1997, betitel „Glory To The Brave„.

Die Scheibe ist so dermaßen Klischeemäßig Heavy Metal, dass es fast schon lächerlich ist. Die Band spielte damals eine Musik, die Mitte der 90er quasi mausetot war – stampfender Metal in der Tradition von Accept mit Texten wie bei Manowar. In der Zeit war ja vor allem wilder Crossover wie Faith No More oder die letzten Ausläufer von Grunge angesagt. Metallica luden komische Alben ins Regal, richtig Krach kam eher von Pantera, und sowohl Iron Maiden als auch Judas Priest schwächelten auch gewaltig. Das Debüt von Hammerfall schlug in dieser Phase ein und zeigte dass es doch noch Verfechter des klassischen Sounds gab.

Neun Songs, typischer Euro-Power Metal der klassischen deutschen Schule (mal mehr Helloween in den schnelleren Stücken, mal mehr Accept mit schweren Stampfern) und dazu zwei pathostriefende „Balladen“ mit Männerchor (I Believe, Glory To The Brave). Dazu gehören Songtitel wie Steel Meets Steel oder The Dragon Lies Bleeding oder Steel Meets Steel.

Verpackt ist das Album in ein Cover von Andreas Marschall, der ja in den späten 90ern einen ganzen Haufen Albumklassiker von Blind Guardian oder Grave Digger, neben vielen anderen, eingekleidet hat. Darauf abgebildet ist Bandmaskottchen Hector mit passendem Hammer. Sowas braucht man ja für gute Vermarktung, Eddie lässt grüßen.

Das Rad wird hier also definitiv nicht neu erfunden, aber das Album legte den Grundstein für eine Weltkarriere, das kann man ja nun auch nicht von jedem Debüt behaupten. Die relevante Bedeutung für mich (und deswegen ist das Album hier) liegt in der Tatsache, dass diese Scheibe eine der ersten echten Metalscheiben war, die ich bewusst gehört habe und die dann Ausgangspunkt für das Entdecken zahlreicher weiterer Bands war. Damit hat das Album einen speziellen Platz in meinem Herzen, auch wenn es natürlich objektiv betrachtet „nur“ ein recht durchschnittliches und wenig originelles Metal-Album ist.

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