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Album der Woche

1. April 2021, 16:38 Uhr von Uwe

Heute gehts nach Skandinavien, genauer gesagt nach Schweden. Und es wird poppig.

Nein, es geht nicht um Abba (obwohl die bestimmt ein Einfluss waren, weil sie alles beeinflusst haben, was in den letzten 40 Jahren aus Schweden kam). Es geht um den zweiten großen Pop-Export aus dem Land der Ikea-Regale: Roxette. Die haben nämlich vor inzwischen auch schon wieder 30 Jahren ihr erfolgreichstes Album auf den Markt gebracht, welches auf den schönen Titel „Joyride“ hört.

Das Album verkaufte sich damals wie geschnitten Brot, landete quasi überall ganz oben in den Charts (April bis Juli Nummer 1 in Deutschland) und etablierte das Duo endgültig an der Spitze (sie hatten ja vorher schon mit The Look oder It Must Have Been Love (vom Pretty Woman Soundtrack) größere Erfolge gehabt). Fünfzehn Songs finden sich auf der Scheibe, davon wurde mal eben ein Drittel als Singles ausgekoppelt (sowas macht sonst ein Michael Jackson), und im Radio war an dem Album kein Vorbeikommen – nicht mal für mich als knapp elfjährigen Steppke während der Klassenfahrt im Sommer ’91, wo mir der Titelsong zum ersten Mal auffiel (von April bis Juni Nummer 1 in den Charts, sowas geht heute gar nicht mehr).

Der Name des Albums ist dabei Programm, es ist ein Vergnügen sich die Scheibe anzuhören, sie macht einfach gute Laune. Klar, es ist Pop, klar darf man keine wahnsinnig tiefschürfenden Texte oder komplexes Songwriting erwarten (wobei es immerhin die inhaltliche Klammer des Jahrmarkts vorm ersten und hinterm letzten Stück gibt), aber darum gehts ja eben auch gar nicht. Die Songs kommen direkt zur Sache, fast überall gibts eingängige Melodien mit Langzeitwirkung, und die Stimme von Marie Fredriksson bewahrt dabei auch die ruhigeren Stücke davor, zu seicht und kitschig zu werden (man höre (Do You Get) Excited).

Die großen Hits herauszuheben, ist hier echt schwierig, weils einfach so viele gibt: Allein das Eröffnungstripel Joyride, Hotblooded und Fading Like A Flower ist schon großes Kino. Die Balladen sind auflockernderweise übers Album verteilt an Position 5 (Spending My Time), 7 (Watercolors In The Rain) und 15 (Perfect Day), während zwischendrin munter aufs Tempo gedrückt wird (Soul Deep, Small Talk, Knockin‘ On Every Door) oder zumindest das große Thema Liebe in allen Facetten beleuchtet wird (The Big L, Things Will Never Be The Same, Church Of Your Heart).

Fazit: Die Songs funktionieren auch nach 30 Jahren noch super, und grade in der heutigen Zeit kann die Welt ein solches Album mit einer solchen positiven Aussage bestens gebrauchen.

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