So, nach dem Kurzabriss gibts nun die Langfassung: Ich war 10 Tage in der Schweiz und hab dabei so einiges gesehen (und so einiges auch nicht, aber dazu später). Geplant war das Ganze bereits seit Weihnachten als Bahnreise, damit man auch was von der Landschaft sehen kann und sich nicht auf die Straße konzentrieren muss (von lustigen Staus am Gotthard mal ganz zu schweigen). Außerdem habe ich ja sowieso kein Auto und fahre eh gerne Bahn, sogar in Deutschland, auch wenn sich die DB alle Mühe gibt, es mir zu verleiden. Anyway…
Kapitel 1 – St. Moritz
Zunächst mal ging es mitten in der Nacht, soll heißen fünf Uhr morgens, mit der Taxe nach Nürnberg, um dort über Karlsruhe, Basel und Chur nach St. Moritz zu gelangen. Das dauert alles in allem etwa 10 Stunden und ist bis Basel ziemlich langweilig. Die Bahn sorgte direkt nach dem Start gleich für Angst um den Anschluss in Karlsruhe, weil wegen Oberleitungsschäden irgendwo am Arsch der Welt der Zug umgeleitet werden sollte. Anscheinend war dann aber doch alles ok, in Stuttgart (Besuchen sie den Hauptbahnhof, solange er noch steht!) kam sogar die Sonne raus. Mit etwas Hektik verbunden war der Umstieg in Karlsruhe, und kurz nach 11 waren wir bereits in der Schweiz.
Von hier gings weiter über Zürich direkt nach Chur, gelegen in der Ostschweiz. Bis Zürich war das mäßig interessant, zumal das Wetter immer schlechter wurde. Nach der Ausfahrt aus Zürich geht es dann aber erstmal kilometerlang am Zürichsee entlang, am Horizont tauchen die ersten richtigen Berge auf und fortan ist man damit beschäftigt, aus dem Fenster zu gucken. In Chur endet die normalspurige Welt, weiter gehts mit den schmalspurigen Rhätischen Bahnen, genauer gesagt auf der Albulabahn. Die ist Weltkulturerbe und ein absolutes Erlebnis. Das fanden auch die mitreisenden Japaner, die jeden Baumwipfel knipsten, obwohl draußen noch immer mieses Wetter war und wir von der spektakulären Strecke nicht wirklich viel sehen konnten. Am Spätnachmittag erreichten wir schließlich im strömenden Regen St. Moritz und checkten nur noch im Hotel ein – erstaunlich wie kaputt man sein kann, obwohl man den ganzen Tag nur im Zug gesessen hat *g*.
Tag 2
Der nächste Morgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück und anschließender Tagestour nach Italien, konkret nach Tirano. Das ist der südliche Endpunkt der Berninabahn, eines weiteren Weltkulturerbes. Diese Strecke gehört zu den steilsten ohne Zahnrad befahrenen Strecken der Welt, führt über einen 2200m-Pass mit Gletscherblick hinunter in Weinbaugebiete und ist einfach nur eine technische Meisterleistung. Unabhängig davon ist die Zugfahrt aber auch ein Erlebnis: Panoramawagen mit riesigen Scheiben, damit man auch wirklich fantastische Aussicht auf die atemberaubenden Landschaften hat – was nicht viel nutzt, wenn das Wetter nicht mitspielt. So sahen wir an der Passhöhe vor lauter Nebel nicht allzuviel, die gespenstische Stimmung hatte aber auch was für sich. In Tirano hingegen war Sommer bei über 20 Grad…
Nach dem Mittagessen waren rund zwei Stunden Zeit bis zur Rückfahrt, ich nutzte das zum Fotografieren und Eisessen. Die Rückfahrt war noch spektakulärer, weil man ungefähr drei Meter mehr Sicht hatte und so zumindest erahnen konnte, was für fantastische Ausblicke man zum Beispiel von Alp Grüm aus haben kann. Zurück in St. Moritz war nun noch Zeit für einen Spaziergang um den ortsansässigen See, bei dem ein Panoramafoto geknipst werden konnte. Damit war auch dieser Tag schon wieder vorbei, es ging zum Abendessen ins Hotel und anschließend ins Bett, denn am nächsten Morgen wartete bereits das nächste Highlight.
Achso, bei DeineTube gibt es eine Eisenbahn-Romantik-Doku und eine mehrteilige Videomitfahrt mit der Berninabahn (1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11) und der Albulabahn (1 2 3 4 5 6 7 8). Meine Fotos entstanden bei deutlich mieserem Wetter, werden aber trotzdem gezeigt *g*
to be continued…

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