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Album der Woche

22. September 2022, 18:08 Uhr von Uwe

Diese Woche geht es wieder mal auf die Insel mit den Bewohnern, von denen Obelix eine klare Meinung hat. Und obwohl es da sicherlich einige Spinner gibt wurde dort auch Musikgeschichte geschrieben. Vieles in London, aber einige sehr relevante Kapitel wurden in Birmingham verfasst, womit wir beim Thema sind.

Vor 50 Jahren waren Black Sabbath bereits eine große Nummer. Ihre ersten drei Alben zählen zu den allerersten Grundpfeilern der Rockgeschichte im Bezug auf das was man heutzutage so Heavy Metal nennt. Dementsprechend geht es heute um das vierte Album der Bandgeschichte, wenig originell „Vol. 4“ betitelt. Daran ist aber die Plattenfirma schuld, denn die Band wollte das Album „Snowblind“ nennen, was frei übersetzt soviel heißt wie „durch Kokain völlig zugedröhnt“. Das passte zum Zustand der Band während der Aufnahmen, wie alle Bandmitglieder in späteren Interviews zugaben.

Nichtsdestoabertrotz schuf das Quartett einen weiteren Meilenstein. Zehn Songs (je nach Zählung auch 11 oder 12, wenn man instrumentale Songintros/outros als eigenständige Songs zählt) finden sich auf dem Album. Dabei reicht die Bandbreite vom einminütigen Soundexperiment FX über die hauptsächlich akustische Instrumentalnummer Laguna Sunrise und die Pianoballade Changes hin zu eher typischen Rocknummern wie Tomorrow’s Dream.

Damit bewies die Band ganz deutlich, dass sie mehr konnten als nur höllische Riffs zu schrubben und treibende Basslinien durch die Verstärker zu dröhnen. Ein Album gleich mit dem Achtminüter Wheel Of Confusion zu eröffnen ist zumindest mal mutig und danach geht es mit oben genannten Songs bunt gewürfelt weiter. Am ehesten erinnert noch das heftig riffende Supernaut an die vorherigen Alben. Seite zwei wird mit dem ebenso stark gerifften Snowblind eröffnet. Es folgen weitere Rocker in verschiedensten Tempi und Variationen, bevor das Album mit Under The Sun abschließt. Die erste Hälfte des Albums ist dabei deutlich experimenteller bzw stilistisch breiter ausgefallen, in der zweiten Hälfte wird es dann etwas geradliniger, aber nicht schwächer.

Fazit: Das Album ist vielleicht nicht so bahnbrechend und wegweisend wie „Paranoid“ oder das Debüt, zählt aber trotzdem zu den unverzichtbaren Werken in der Bandgeschichte und half damals mit, Hardrock zu definieren.

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