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Mixtape der Woche

6. Februar 2025, 19:56 Uhr von Uwe

In dieser Woche geht es im weitesten Sinne um experimentelle Klänge, die Ende der 60er Jahre in größerem Umfang Einzug in die populäre Musik hielten. Parallel dazu wurden auch die Texte etwas bunter und durchgeknallter, nicht zuletzt dank freizügiger Konsumierung diversester Substanzen…

Small Faces – Itchycoo Park

Den Anfang macht diese Nummer von 1967. Die Band stand irgendwo in der Schnittmenge aus Blues und experimentelleren Popklängen. Hier wurde beispielsweise die Klänge durch diverse Effektgeräte verfremdet. Die Band hatte zwar durchaus Erfolg, aber die künstlerischen Ambitionen waren anders als die Erwartungen der Plattenfirma. Die Band löste sich nach einigen Singlehits 1969 auf, Sänger Steve Marriott ging zu Humble Pie mit Peter Frampton und rockte härter, als Ersatz kam ein gewisser Rod Stewart zusammen mit Ron Wood (später Rolling Stones), die Band wurde mehr und mehr zur Begleitband von Rod Stewart. 1975 war auch damit Schluss, Schlagzeuger Kenny Jones wechselte 1978 als Ersatz für den verstorbenen Keith Moon zu The Who.

The Byrds – Eight Miles High

Auf der anderen Seite des Atlantiks war man noch etwas früher dran. Hier wurde schon 1966 diese Nummer aufgenommen, die nicht nur indische Kläne aufgriff, sondern auch die Drogenerfahrungen einiger Bandmitglieder thematisierte. Entsprechend flog die Nummer aus dem Radioprogramm, was dem Erfolg kaum einen Abbruch tat, zumal der Song quasi der Startschuss für zahllose weitere Entwicklungen der nächsten fünf Jahre war.

Status Quo – Pictures Of Matchstick Men

Diese Nummer war die erste Single der Truppe um Francis Rossi und Rick Parfitt. Musikalisch war das alles sehr psychedelisch angelegt, viele Effekte auf allen Instrumenten und bunt gewandete Musiker im Stil der aktuellen Flower Power Zeit. Die Band änderte den Stil aber schnell zu knochentrockenem Rock und wechselte zur Jeans als relevantestem Kleidungsstück.

Pink Floyd – Interstellar Overdrive

Pink Floyd erschienen 1967 auf der Bildfläche und brachten das ausgesprochen kreative „The Piper At The Gates Of Dawn“ als erstes Album heraus. Auf diesem befindet sich dieser knapp zehn Minuten lange Instrumental-Trip in die Weiten des Weltalls. Dazu kam live eine quietschbunte Show mit Lichtern und Projektoren. Das klingt alles noch nicht so auf den Punkt durchkomponiert wie die späteren großen Werke, aber es stieß die Türen für experimentelle Sounds sperrangelweit auf.

Jimi Hendrix – Purple Haze

Im Frühjahr 1967 revolutionierte Jimi Hendrix das Gitarrenspiel. Diese Nummer war das erste Stück auf dem Album „Are You Experienced?“ und somit meist der erste Kontakt mit Hendrix. Inhaltlich geht es – wie könnte es anders sein – um Drogen und ihre Auswirkung auf die Psyche.

Jefferson Airplane – White Rabbit

Auch in den USA war man am Experimentieren mit diversen Drogen und dem Schreiben von Texten, die sich nicht nur mit „ich liebe dich und du liebst mich“ beschäftigen. Ein typischer Vertreter der Zeit ist dieser Song von 1967, der nicht nur Alice im Wunderland zitiert, sondern als eine der ganz großen surrealistischen Nummern dieser Zeit gilt.

Hawkwind – Silver Machine

Dieses Stück fällt zeitlich etwas aus dem Rahmen, denn es erschien erst 1972, lange nach der Hochzeit der psychedelischen Klänge. Trotzdem ist es in diesem Zusammenhang relevant, denn der psychedelische Sound wurde bei Hawkwind zum sogenannten Spacerock weiterentwickelt. Die Texte kamen u.a. von Buchautor Michael Moorcock, die übliche Instrumentierung wurde stellenweise durch ein Saxofon ergänzt, und live gab es LSD fürs Publikum. Für Rockfans viel relevanter ist hingegen die Tatsache, dass Lemmy Kilmister hier den Bass bediente und auch sang – später flog er bei Hawkwind raus, weil er statt LSD lieber Amphetamine nahm… Und nach seinem Rausschmiss gründete er Motörhead, aber das wurde bereits hinreichend thematisiert.

 

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