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Was soll ich eigentlich in Frankfurt?

2. April 2018, 17:54 Uhr von Uwe

Aufgrund verschärft stattfindender Feiertage bin ich gerade mit ebenso verschärfter Urlaubsplanung beschäftigt. Dass der Sommerurlaub ins außereuropäische Ausland südlich des Bodensees gehen soll ist ja schon seit einem Vierteljahr geklärt, von daher kann man nun so langsam mal überlegen, wie man da hinkommt (und auch wieder zurück, irgendwann wird ja die Sonne auch nach dem schönsten Urlaub wieder an einem Arbeitstag aufgehen – zweites Futur bei Sonnenaufgang, Loriot wäre stolz…); und da war dieser Schachtelsatz dann auch am Ende.

Nachdem da seit der letzten Eiszeit der Bodensee, und links und rechts vom Bodensee irgendwelche Berge im Weg sind, muss der geneigte Reisende (oder auch der im Auto oder Zug sitzende) immer irgendwie um den Bodensee drumrum gurken. Aus diesem schönen Grunde gibt es eigentlich nur drei praktikable Wege in den Süden: von München aus Richtung Rosenheim und dann zur Pforte von Rohan, äh, quatsch, zum Brennerpass. Da kommt man aber viel zu weit östlich raus und landet im Land von Pizza und Pasta. Wenn man vorher abbiegt und den „Kanton übrig“ Richtung Westen durchquert (eine sehr schöne Strecke durch die Berge) käme man auch an der östlichen Grenze der Schweiz an. Das ist allerdings nur dann praktisch, wenn man in die östliche Schweiz will, was in meinem Fall nicht der Fall ist. Die anderen beiden Varianten führen westlich des Bodensees nach Süden, einmal nämlich von Stuttgart aus Richtung Süden nach Schaffhausen, was allerdings in Sachen Bahnanschlüssen eher ein Reinfall am Rheinfall ist, zumindest wenn man noch ein Stück weiter als nach Zürich will. Die dritte Variante führt dann von Karlsruhe aus über Basel, allerdings nur wenn die Bahn nicht wie letztes Jahr einfach mal irgendwelche Tunnel unter der Bahnstrecke einstürzen lässt. Nachdem ein bereits eingestürzter Tunnel eigentlich nicht nochmal einstürzen kann, sollte das ein brauchbarer Weg in die Schweiz sein. Stellt sich nun also die Frage, was die Fahrplanauskunft nun ausspuckt.

Die Fahrplanauskunft erzählte denn auch was von einem schicken Bogen von Nürnberg aus Richtung Karlsruhe und weiter über Basel Richtung Berner Oberland. Das passte dann auch von den Fahr- und Umsteigezeiten her ganz gut, was ja nicht ganz unwichtig ist, wenn man einen Koffer hinter sich her zieht. Damit blieb nun noch die Frage der Rückfahrt. Da gab es nun zwei Vorschläge, einmal mit drei Umstiegen über Basel und Karlsruhe, und einmal mit zwei Umstiegen über Frankfurt. Wer in Erdkunde nicht nur geschlafen hat dürfte mitbekommen haben, dass letzteres ein ziemlicher Umweg ist, was sich natürlich auch sofort im Preis niederschlägt. Bevor ich da nun also was buchte, wurden die Mitreisenden zu ihrer Meinung befragt: Lieber einmal weniger Umsteigen und dafür Umweg, oder eben einmal mehr Umsteigen und dafür weniger Umweg. Und so bekam ich dann postwendend die knochentrockene Rückfrage von meinen Vater: Was soll ich eigentlich in Frankfurt?

Die Frage beantwortete denn auch sofort mein Lieblingsbruder, mit der ebenso knochentrockenen Äußerung „Umsteigen soll er da.“ Man könnte natürlich auch einfach mal schauen, wie das Wetter zu der Jahreszeit dort so ist (frei nach Terence Hill). Oder man guckt Wolkenkratzern beim Wachsen zu. Oder so. Oder man lässts bleiben und biegt eben schon in Karlsruhe rechts ab Richtung Franken.

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