Kategorien

Archiv

Kalender

September 2025
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Auf und ab mit toller Aussicht

8. September 2025, 17:14 Uhr von Uwe

Die längste Wanderung des Urlaubs hatte ich mir auf meinen Geburtstag gelegt. Dabei war der Geburtstag eigentlich völlig egal, wichtiger war mir, dass die Wanderung nicht am Wochenende ist, denn da fahren weniger Züge auf der Gotthardstrecke. Und wenn ich schon mal da wandere, dann will ich auch ein paar Züge sehen, nachdem ich bei meiner letzten Wanderung an dieser Strecke exakt null Güterzüge gesehen hatte. Schon doof so ein Basistunnel. So weit die Theorie, die Praxis sah freilich wieder etwas anders aus.

Der Morgen begann tatsächlich anders als die vorherigen beiden Nächte, denn in der Nacht auf Montag gab es keine Disko-induzierten Erdbeben. Ich tigerte also einigermaßen besser ausgeruht zum Frühstücksbuffet, um mich für die bevorstehenden Aufgaben zu stärken. Zur Feier des Tages gab es drei Glas Orangensaft statt zwei, man muss ja nicht übertreiben.

Wenn man sich selbst bedient…

Danach spazierte ich beim lokalen Supermarkt vorbei, um genug Getränke zu erstehen. Da ich nur das Sixpack Getränke brauchte dachte ich mir, ich probier mal die Selbstbedienungskasse aus, kann ja so kompliziert nicht sein. Sixpack hingestellt, es piept, Preis erscheint, Menge mal sechs, super. Ich drück auf fertig und wunder mich, dass er fast 20 CHF haben will. Nachdem ich die Liste der Artikel überprüfte stellte ich fest, dass er mir das Sixpack zweimal anzeigt. Gut, von mir aus, kann man ja löschen. Pustekuchen, kann man nicht. Also den großen roten „Ich brauch hier Hilfe“ Button gedrückt, der Kassiererin kurz erklärt wo das Problem ist, sie durfte das dann löschen, nachdem sie sich eingeloggt hatte. Danach nur noch rausfinden, wo man an dem Gerät die Karte ranhält, und schon konnte ich den Laden verlassen. Halten wir fest: Die Aktion dauerte statt 20s an einer normalen Kasse etwa zwei Minuten, die Kassiererin musste trotzdem eingreifen und einen schönen Tag hat mir der dämliche Kasten auch nicht gewünscht.

Auf jeden Fall hatte ich nun genug Proviant für die Wanderung, die Sonne knallte herunter, Wolken waren nicht mal hinter den sieben Bergen Richtung Süden zu sehen, es konnte also losgehen.

Anfahrt (39,46km, 0:46h, ↗17 m, ↘27 m)*

* Alles Rundungsfehler, der Bahnhof Brunnen liegt in etwa auf gleicher Höhe wie der von Luzern.

Die Anreise erfolgte mit dem gleichen Regionalbummelzug wie am Vortag, nur dass ich diesmal nicht in Arth-Goldau, sondern erst an der Endstation in Brunnen aussteigen würde. Vor dem Aussteigen muss man aber erst mal einsteigen, und das war diesmal ungleich komplizierter als am Vortag, denn da gab es eine chinesische Reisegruppe, die das mit der Höflichkeit und dem „man lässt die Leute erst aussteigen“ wohl noch nie gehört hatten. Nachdem die ersten drei Chinesen den Zug gestürmt hatten und die Leute nicht aussteigen konnten baute ich mich dann breit vor der Türe auf und winkte die Leute aus dem Zug raus. Irgendeiner muss ja den Verkehrspolizisten spielen, das geht auch ohne Worte. Platz war im Zug ja trotzdem genug, auch wenn die Reisegruppe die erste Klasse ziemlich komplett füllten.

Die Fahrt danach war recht ereignislos, die Chinesen schliefen direkt nach der Abfahrt ein, wer weiß welche Zeitverschiebung die in den Knochen hatten. Ich hingegen guckte mir die Landschaft an und ärgerte mich, dass ich gestern auf der Rigi in den Wolken rumgeturnt war – heute waren da keine Wolken zu sehen. Egal, kann man sowieso nicht ändern.

Auf dem kurzen Abschnitt zwischen Immensee und Arth-Goldau kamen uns auch direkt zwei Güterzüge mit Containern bzw. Lastwagenaufliegern als Rollende Landstraße entgegen, was gut zu meinem Plan zu passen schien, bei der Wanderung auch ein paar Züge zu sehen. Die Chinesen verließen den Zug in Arth-Goldau und folgten der Reiseleiterin in Richtung Rigi-Bergbahn, ich hingegen hatte nun die erste Klasse für mich für die weitere Fahrt Richtung Süden bis nach Brunnen. In erster Linie hieß das, dass es links wie rechts Landschaft zu sehen gab, so weit das Auge reicht. Berge, noch mehr Berge, zwischendrin Seen und eine Autobahn. Einfach nur schön – also die Autobahn weniger, aber so das Gesamtbild in der Komposition.

Wandern (16,4km, 4:55h, ↗668m, ↘653m)*

* 15m Rundungsfehler ist gar nicht schlecht, am Ende stand ich wieder an ’nem Schiffsanleger, also auf identischer Höhe.

Kurz vor zehn Uhr morgens stieg ich also in Brunnen aus und marschierte los. Zunächst ging es ein paar hundert Meter die Hauptstraße lang auf der Suche nach einem Wegweiser. Da hatte ich mich vorher mittels Google Street View informiert, und konnte mich dann nach links eine Treppe hoch in die Natur steigen.

Als erstes überholte ich eine Kindergartengruppe, die da den Weg hochstolperte. Danach ging es in weiten Kurven die sogenannte Olympstrasse nach oben. Also nicht zum Olymp, sondern zu einem Grillplatz. Danach gabs dann die nächsten Wanderwegweiser, man musste da nur aufpassen, dass man nicht versehentlich auf einem Mountainbike-Trail landet, ansonsten konnte man sich da quasi nicht verlaufen. Ich wanderte ja nicht einfach nur Richtung irgendwohin, sondern auf dem „Weg der Schweiz„, der seinen eigenen Eintrag am Wegweiserwirrwarr hat.

Es ging also stetig, aber gut laufbar, den Berg hinauf bis zum ersten Aussichtspunkt namens Chänzeli (nicht zu verwechseln mit dem Känzeli am Bürgenstock oder dem Känzeli an der Rigi). Da hatte man dann schon ordentlich Höhenmeter gegenüber dem See gemacht und eine entsprechend gute Aussicht.

Hoch hinaus zur guten Aussicht

Ein paar Fotos später ging es weiter den Berg hoch, mit einem kurzen Abstecher zum nächsten Aussichtspunkt neben einer 100jährigen Douglasie (laut Schild, keine Ahnung, da standen viele Bäume im Wald). Schlussendlich kam ich am Aussichtspunkt Axenstein heraus, der irgendwie als einer der schönsten am gesamten Seeufer beschrieben wird. Ich kann zumindest bestätigen, dass es da eine fantastische Aussicht gab, denn das Wetter spielte mit – strahlend blauer Himmel, türkisblaues Wasser und ein Dampfer dampfte unten auch noch vorbei.

An dieser Stelle musste ich nun aber mal ganz dringend auf Sommerbetrieb umstellen, denn die langen Hosenbeine waren für dieses Wetter mal die völlig falsche Wahl. Bisher war ich ja nur im schattigen Wald herumgelaufen, nun folgte offenes Gelände, also wurden die Hosenbeine gekürzt, die Sonnenbrille hervorgekramt und der Schlapphut aufgesetzt. Achja, und Lichtschutzfaktor aufgetragen, man will ja nix riskieren.

Derart gerüstet und nach einer Pause zum Trinken und Fotografieren ging es nun… bergab. Der Weg führt nun hinab ins Dorf Morschach, vorbei an der örtlichen Schule – man hätt ich das doof gefunden bei dem Wetter in der Schule sitzen zu müssen oder – noch schlimmer – Runden auf dem Sportplatz zu laufen. Dann lieber ins Spaßbad auf der anderen Straßenseite.

Der Weg führte nun auf der anderen Seite des Ortes wieder den Berg hoch. Das war problemlos zu laufen, im Prinzip ist das die Zufahrtsstraße für die verschiedenen Gehöfte oberhalb des Ortes. Da war auch das Postauto unterwegs, was mich dann mehrfach überholte, weil er natürlich an jedem Weiler und jeder Stichstraße abbiegen musste.

Verlaufen kann man sich da quasi auch nicht, links ist der Berghang, rechts gehts nach unten, dort kann man auch das Rauschen der Nationalstraße 2 hören, während die Bahnstrecke da durch einen Tunnel verläuft. Die Aussicht war fantastisch, immer wenn man um eine Kurve kam ergaben sich neue Ansichten des Sees mit Steilufer und Bergen im Hintergrund. Wann immer ich also etwas außer Puste war, blieb ich kurz stehen und machte Fotos…

So erreichte ich ohne weitere Schwierigkeiten den höchsten Punkt der Wanderung. An diesem Punkt ist dann wieder ein Grillplatz, dort baute grad ein Typ aus Deutschland mit seiner Freundin ein Picknick auf – mit Klappstuhl und Sonnenschirm. Naja, wenn man den ganzen Kram mit dem Mietwagen da hochfährt kann ich das auch, wo bleibt denn da die Herausforderung?

Wer hochsteigt, muss auch wieder absteigen

Ab hier ging es nun bergab, denn der Weg führte nun zum Zwischen-Etappenziel Sisikon. Auf dem ersten Kilometer lief sich das problemlos, da ging es auch noch recht gemächlich den Berg runter. Je näher ich Sisikon kam, desto steiler wurde der Weg, es wurden einige Serpentinen der Straße durch Treppen abgekürzt, und nach einem kurzen und steilen Stück kam ich direkt am Bahnhof von Sisikon raus.

Während des Weges dort runter hatte ich noch einen schönen Blick von oben auf den Ort, der eigentlich nur ein klitzekleines Dorf ist, dafür aber einen Bahnhof und einen Schiffsanleger hat. Dazu kommt ein Bootshafen und ein Campingplatz. Während ich da den Berg runterlief fuhren auch zwei Züge durch, ein Intercity und ein Regionalbummelzug. Sisikon liegt quasi genau zwischen zwei Tunneln der Bahnstrecke, nur deswegen sieht man da überhaupt was davon.

Gut, weiter gings nun mit der nächsten Etappe der Wanderung, die laut Beschreibung deutlich einfacher sein sollte, was die Höhenunterschiede anging. Immer schön unten am Seeufer lang bis nach Flüelen, vorbei an der Tellskapelle (die haben es ja in der Schweiz mit Wilhelm Tell als Nationalheld) und dann quasi immer gradeaus.

Hoch zur Straße und runter zum See

Der Weg entpuppte sich als deutlich anstrengender als gedacht. Natürlich gab es weiterhin wahnsinnig tolle Ausblicke, und solang man da am Seeufer langlief war das auch alles schön ruhig und entspannend. Das Gelände ist dort aber eher schwierig, das Seeufer ist sehr steil, die Axenstrasse als Nationalstraße hat man da mit vielen Tunneln und Brücken an den Steilhang gepflastert. Für den Wanderweg heißt das, dass es an mehreren Stellen notwendig ist, vom Seeufer hinauf zur Straße zu steigen, dann hundert oder so Meter an der Straße langzulaufen, weil da zum Beispiel eine Brücke ist, und dann steigt man wieder zum Seeufer runter.

In der Praxis heißt das: Viele Treppenstufen. Kurze An- und Abstiege. Ich hab nix gegen lange Wege, solang es nicht zu steil ist. Aber das war nach dem zweiten Mal schon ziemlich ätzend. Ist irgendwie wie bei Schlangen: So eine Python mit ihren fünf Metern ist (abgesehen von der Frage ob es nun der oder die Python heißt…) eigentlich recht harmlos für Menschen, solang sie nicht grad hungrig ist. Andere Arten sind hingegen kurz, aber potentiell tödlich giftig (und kommen dann auch noch hier in der Gegend vor).

Auf jeden Fall lief man da nun also entweder direkt am Seeufer entlang, oder eben 30-40m höher an der Straße, und an einer Stelle auch mal an der Bahnstrecke – und da kam dann prompt auch ein Zug, wenn auch nur ein langweiliger Intercity. An der Straße langlaufen war ziemlich ätzend, denn als Nationalstraße war da ordentlich Verkehr, ein Laster nach dem anderen. Für die Fußgänger und Radler gibt es da zwar einen breiten Rad- und Fußweg, aber die Geräuschkulisse und die Abgase machen trotzdem keinen Spaß. Und in der Schweiz sind ja auch richtig dicke Lastwagen erlaubt, so 44t auf fünf Achsen an einem normalen Lastwagen (also kein Sattelzug), sowas gibt es in Deutschland gar nicht. Sattelzüge gabs natürlich auch ohne Ende, dazwischen dann auch ganz normale Autos, Lieferwagen und Motorräder. Kurzum: Die Straße war verflixt gut besucht, man war dann doch immer wieder froh, die nächsten Treppenstufen runterstolpern zu können, um der Geräuschkulisse zu entfliehen.

Der letzte besonders heftige Anstieg führte dann hinter der Tellskapelle hoch zur Straße (im obigen Diagramm ab 13:30 Uhr), die dort einen Einschnitt in luftiger Höhe überbrückt. Fieserweise gibt es da am oberen Ende der Treppen zwar einen schönen Aussichtspunkt, aber keine einzige Sitzbank. Da war ich dann grad etwas arg außer Atem und hatte kurz Schwierigkeiten mich in der Senkrechten zu halten. Da kam inzwischen auch eine schön hochsommerliche Hitze hinzu. Ich hatte zwar noch genug Getränke dabei, musste aber erst mal durchatmen, dass ich überhaupt trinken konnte. Fünf Minuten und einen halben Liter zuckerhaltiges Nationalgetränk später ging es aber auch schon wieder.

Nebenbei guckte ich auch immer mal wieder scharf auf die Uhr, denn um 15 Uhr sollte das Schiff ablegen, mit dem ich die Rückfahrt nach Luzern antreten wollte. Laut Wanderwegweiser sollte ich so fünf Minuten vorher am Ziel sein, das würde also eine enge Kiste werden. Ich hätte zwar auch aufs nächste Schiff warten können, aber dann würde ich erst 16 Uhr abfahren können und wäre dann schon reichlich spät wieder im Hotel angekommen. Oder anders gesagt: Ich hatte mir das so vorgenommen, also musste mein Sturschädel das jetzt auch durchziehen.

Gemächliches Auslaufen

Tatsächlich wurde der Weg nun auch tatsächlich einfacher, denn das letzte Teilstück führte zum Großteil gemächlich über die alte Axenstraße (die erste originale Straße, bevor sie später ausgebaut und begradigt wurde) in Richtung Flüelen. Das hatte was von den Straßen, die ich sonst nur aus Aufnahmen von der Rallye Korsika kenne, nur eben ohne Rennwagen. Sprich: schmale Straße an einer quasi senkrechten Felswand mit steinerner Mauer und Blick auf den See. Sehr spektakuläre Anblicke, das Ziel war dann auch schon in Sicht, und ich hatte noch über eine Stunde Zeit, der 14 Uhr Dampfer (ein Hoch auf den Taktfahrplan) war gerade auf dem Weg zum Anleger. Das hatte bei dem schönen Wetter durchaus was von Mittelmeer, nur die Berge im Hintergrund waren zu hoch für diesen Eindruck (immerhin beginnt ein paar Kilometer weiter die Nordrampe der Gotthardstrecke und die Berge erreichen über 3000m).

Auf jeden Fall zog sich der Weg nun doch noch recht ordentlich, auch wenn es sich nun vergleichsweise gut und ohne allzu arge Treppen (also schon noch mit Treppen, aber eben keine unendlich langen Treppen) laufen ließ. Die letzten anderthalb Kilometer führten dann schon durch den Ort, direkt neben der Bahnstrecke und an der Uferpromenade. Blöderweise war vom vorbeifahrenden Zug nix zu sehen, weil sie auch in der Schweiz Lärmschutzwände aufgestellt haben. Der Länge des Zuges nach zu urteilen war es aber eh nur ein Regionalzugtriebwagen.

Wie auch immer, bei strahlendem Sonnenschein und knapp 30 Grad traf ich reichlich verschwitzt und etwa 15 Minuten vor der Abfahrt des Dampfers in Flüelen ein. Dort gab es (natürlich) auch keine Sitzbank im Schatten, dafür aber ein kleines Selbstbedienungs-Imbissdingens. Ich holte mir also ein Eis am Stiel aus der Kühltruhe (-26°C!), bezahlte ganz bequem mit Karte und suchte mir eine Sitzgelegenheit. Das Eis war wirklich tiefgefroren und bissfest – und kaum hatte ich es verspeist tutete es hinter mir, weil das Schiff angelegt hatte.

Rückfahrt (43,1 km, 2:48h, ↗22m, ↘21m)*

* Blabla Rundungsfehler, abschüssiger See mit hohen Wellen und so.

Das Gedrängel war erheblich weniger als noch am Vortag in Vitznau, allerdings waren die Plätze an den Tischen (und nur da kommt die Bedienung vorbei) alle schon belegt. Ich saß zumindest mal an der frischen Luft, der Wind pfiff mir ins Gesicht und durch die verschwitzten Klamotten, und die Sonne brutzelte mir auf den Rücken. Fünf Minuten später konnte ich mich umdrehen, und nochmal fünf Minuten später waren die Klamotten dann auch schon luftgetrocknet. Der Flüssigkeitshaushalt war nach einer weiteren Flasche Rivella auch wieder im Lot, und nun hatte ich immer noch gemütliche zweieinhalb Stunden Schiffstour vor mir.

Am nächsten Anleger wurde plötzlich der Tisch direkt neben meinem bisherigen Sitzplatz frei, also wechselte ich mal schnell an eben diesen Tisch. Zur Feier meines Geburtstages und als Abschluss der schönen und schön anstrengenden Wanderung wollte ich mir noch was Gutes tun. Als die Kellnerin also das nächste mal vorbeikam bestellte ich „Das größte Bier was sie dahaben.“ Kurz darauf kam sie wieder und stellte mir eine Flasche und ein Glas hin und schenkte ein. Ich dachte mich trifft der Schlag. Das war eine 0.33er-Flasche und ein 0.15er Glas. Und das sollte das größte Bier sein? In Franken wurden für solchen Frevel schon Kriege angezettelt… Und dann muss man sich das auch noch gut einteilen, kostete es doch über CHF 6.

Nun gut, musste ich mich also die nächsten zwei Stunden an diesem kleinsten „größten Bier“ der Schweiz festhalten. Immerhin konnte ich beim Bezahlen Kleingeld loswerden, was ich schon seit Jahren herumliegen hatte – bis dahin hatte ich alles bequem elektronisch bezahlt, hatte aber eben noch knapp CHF 10 in Münzen dabei.

Das Schiff – der Raddampfer Schiller (da wurde dann auch unterwegs irgendwas über den Namensgeber erzählt, was ich ob des allgemeinen Geschwätzes der Passagiere aber nicht mitbekam) – wurde im weiteren Verlauf der Tour immer voller, das machte mir dann aber auch nix mehr aus. An meinem Tisch saßen dann auch zwei Schweizer Rentnerinnen, die ich naturgemäß eher nicht verstehen konnte, aber wir kamen dann später doch ins Gespräch, denn wenn sie wollen können die meisten Schweizer tatsächlich verständlich sprechen, ohne dass sie einen Frosch im Hals haben.

Kurz vor 18 Uhr war ich dann auch wieder in Luzern angekommen. Da war riesengroßer Andrang am Kultur- und Kongresszentrum, da fand irgendwie ein klassisches Konzert oder sowas statt. Die Schlange am Einlass ging jedenfalls ums halbe Gebäude. Die Menschenmassen wälzten sich da nun vorbei in Richtung Busbahnhof, Bahnhof und Innenstadt und ich stiefelte nun müde, reichlich geschafft und etwas unterhopft ins Hotel zurück.

Das Geburstagsessen im Restaurant verschob ich angesichts der Sommerhitze spontan auf den nächsten Tag. Da sollte es zwar noch wärmer werden, aber ich hatte da nur einen Stadtbummel samt Museumsbesuch geplant und würde deswegen deutlich weniger geschafft sein. Und nach drei Tagen Wandern kann man ja auch mal etwas kürzer treten.

Einen Kommentar schreiben