In dieser Woche bin ich ganz und gar unkreativ, deswegen gibt es auch ein völlig unkreatives Mixtape ganz ohne neue Dinge…
Man kennt das ja, die Band ist eigentlich fertig mit den Aufnahmen, dann kommt die Plattenfirma und will noch n B-Seite oder nen Japan-Bonustrack – also was macht man? Man trümmert mal eben einen schon existierenden Song einer anderen Band neu ein und macht Feierabend. Landläufig nennt man das dann Coverversion. Und in ausgesprochen seltenen Fällen ist dann auch mal was richtig cooles dabei.
Bachman Turner Overdrive – The House Of The Rising Sun
Die Nummer hörte ich Mitte der 90er abends mal im Radio, in der Folge war das eine meiner ersten CDs überhaupt. Den Song hat die Band damals für eine abstruse Best Of eingespielt, auf der sie auch ihre alten Klassiker neu aufgenommen haben. Braucht also keiner, abgesehen von eben diesem Song. Gibt es nicht mal bei Spotify…
Im schönen Jahre 1995 tauchte diese Coverversion des Michael Jackson-Klassikers aus dem Nichts auf, wurde zum Hit, und dann wars das auch schon wieder. Das Musikvideo mit Anleihen bei Hitchcock’s Psycho war auch ein Hingucker.
Children Of Bodom – Oops I Did It Again
Die finnischen Saufziegen machten in ihrer Karriere ohne Ende lustige Coverversionen, so eben auch in einer zerhackstückten Version dieser Popnummer von Britney Spears. Allemal besser als wenn Britney Spears I Love Rock’n’Roll verwurstet.
Cindy & Bert – Der Hund von Baskerville
Keine Coverversion im eigentlich Sinne ist das hier. Bis in die späten Siebziger Jahre war es üblich, dass international angesagte Songs mit deutschen Text versehen verschlagert aufs Publikum losgelassen wurden. Der Text hier ist grässlich fies, aber musikalisch ist es gar nicht mal so ganz doof, immerhin wurde das Arrangement des Songs um eine verzerrte Orgel ergänzt, die ganz neue Akzente setzt. Das Musikvideo dazu ist natürlich schwer genial zum Fremdschämen geeignet. Welcher Song hier gecovert wurde? Na das muss man schon mal selbst rausfinden, das glaubt mir ja sonst keiner – und da spotify hier schon wieder ne Lücke hat gibt es eben den Vollplayback-Auftritt von youtube.
Die okkultig-kultigen Schweden haben inzwischen eine ganze Reihe gar nicht ganz schlechter Coverversionen veröffentlicht, bei denen sie gerne mal mit ihrem satanistischen Image spielen (Jesus He Knows Me und sowas). Den Anfang machte aber diese Neubearbeitung des Klassikers der Beatles aus dem Jahr 2010, im Zusammenhang mit ihrem Debütalbum damals. So langsam wirds aber lächerlich, schon wieder ne Lücke bei spotify.
Die Erlanger machen seit 30 Jahren aus kreativen Coverversionen eine gar nicht mal kleine Karriere. Nicht jede Version ist so genial wie ihre Neueinspielung des Klassikers von Van Halen, denn hier sind die Musiker nicht auf den Mund gefallen. Das kann man so zwar nur durch Studiotechnik hinbiegen und live niemals darbieten, aber Hut ab vor der Leistung.
Manfred Mann’s Earthband – For You
Manfred Mann verarbeitete jede Menge Einflüsse und coverte u.a. auch Dylan (Mighty Quinn). Seine größten Erfolge feierte er aber mit radikalen Neubearbeitungen von Songs, die ein gewisser Bruce Springsteen geschrieben hatte, so zum Beispiel Blinded By The Light von Springsteen’s Debütalbum. Ebenso nahm er sich Spirit’s In The Night vom gleichen Album vor, und 1980 erschien schließlich seine Fassung dieser Nummer. Da ist vom Original quasi nix mehr übrig, auch der Text wurde angepasst, aber dafür rockt die Nummer ordentlich.
Und damit sind wir auch schon wieder am Ende des Mixtapes angekommen, mal sehen ob ich nächste Woche kreativer sein werde.

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