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Mixtape der Woche

19. Juni 2025, 10:21 Uhr von Uwe

In dieser Woche geht es aus gutem Grund um eine ganz konkrete Band, die vor inzwischen auch schon wieder recht langer Zeit hauptsächlich auf dem amerikanischen Markt erfolgreich war. Die Besonderheit der Band? Frau an der Gitarre, Frau am Mikro. Und letztere feiert heute ihren 75. Geburtstag.

Die Rede ist von Ann Wilson, der Sängerin von Heart. Zusammen mit ihrer Schwester Nancy hat sie diverse Songs bis an die Spitze der amerikanischen Charts gebracht und nebenbei Wege geebnet für andere Sängerinnen. Grund genug für einen Überblick über die Bandkarriere.

Magic Man

Beginnen wir mal fast ganz am Anfang, mit der zweiten Single der Bandgeschichte. Die erschien im Sommer 1976 und erreichte die Top 10 in den USA. Damit war der Grundstein gelegt.

Barracuda

Der große Überklassiker der Diskographie ist dieser Song von 1977. Er entstand als Reaktion auf sensationslüsterne Berichte, wonach die Wilson-Schwestern eigentlich ein lesbisches Paar wären und rechnet mit dem Haifisch- bzw. Barracudabecken der Musikindustrie ab. Und nebenbei rockt die Nummer ohne Ende und ist ein gern gespielter Klassiker im Rockradio.

What About Love?

In den Folgejahren dümpelte die Karriere mehr oder weniger ziellos vor sich hin, bis sie in den frühen Achtzigern die Begleitmusiker austauschten und den musikalischen Kurs leicht korrigierten. Fortan waren Powerballaden das Maß der Dinge, und dazu eine fette Breitwandproduktion in bester Jim Steinman-Manier. Als „Comeback-Album“ entstand 1985 das Album „Heart“. Mit Hilfe von MTV erreichte der Song – tatsächlich eine Fremdkomposition kanadischer Songschreiber – als erste Single der Band seit Jahren wieder die Top 10.

These Dreams

Im Januar 1986 erschien diese Single, ebenfalls aus dem Album „Heart“, und erreichte als erste Single der Band überhaupt die Spitzenposition in den US-Charts. Der Song wurde von Bernie Taupin (bekannt durch seine langjährige Arbeit mit Elton John) und Martin Page (schrieb auch an We Built This City für Starship) komponiert.

If Looks Could Kill

Die fünfte(!) Single des Albums „Heart“ war diese gradlinie Rocknummer, die in den Charts im Sommer 1986 zwar ziemlich unterging, dafür ist es aber eben auch keine schmalzige Powerballade, sondern hat ordentlich Gitarren am Start. Thematisch geht es trotzdem um das große Thema Liebe, wie könnte es anders sein.

Alone

Im Sommer 1987 erschien dieser Song als erste Single aus dem Album „Bad Animals“ und belegte den Spitzenplatz in den USA, Platz 3 in Großbritannien und immerhin Top 20 in Deutschland. Stilistisch gibt es keine Überraschungen, wenn man im Lexikon nach Powerballade sucht, müsste man diesen Song finden. Der Song selbst ist eine Coverversion, Heart arbeiteten zu jener Zeit viel mit externen Songwritern zusammen, deren Songs schon von anderen Interpreten aufgenommen worden waren – nur dass Heart eben einen Hit draus machten.

Who Will You Run To

Externe Songwriter zum x-ten, hier nun also Diane Warren, eine der größten ihrer Zunft – sie schrieb Dutzende Top-10 Hits (u.a. Nothing’s Gonna Stop Us Now für Starship, If I Could Turn Back Time für Cher, When I See You Smile für Bad English und I Don’t Want To Miss A Thing für Aerosmith). Gut, sie schrieb auch einen Haufen unnötige Songs für u.a. Milli Vanilli, Ace Of Base oder Taylor Swift, aber wer wird denn kritisch sein… Wie auch immer, diese Nummer wurde von Heart 1987 als Single veröffentlicht und verfehlte die Spitzenposition in den Charts nur knapp. Musikalisch, man ahnt es wenn man die grade erwähnten Songs kennt, geht es eher gemächlich zur Sache. Und damit ist der Überblick auch beendet, seit etwa 1990 und somit schon seit 35 Jahren passierte da nicht mehr besonders viel.

Nun wird sich mancher fragen, warum ich All I Wanna Do (Is Make Love To You) nicht berücksichtigt habe, das war schließlich einer ihrer größten Hits. Der Grund ist simpel – ich hasse den Text des Songs: Eine Frau lässt sich von einem One Night Stand schwängern, ohne ihm das zu sagen. Sorry, das geht gar nicht. Und selbst Heart und insbesondere Ann Wilson mögen die Nummer überhaupt nicht, da er – neben dem textlichen Müll – musikalisch keine Weiterentwicklung war und die Plattenfirma Druck ausübte (immerhin hat Mutt Lange ihn geschrieben, und der hat schon mit AC/DC, Def Leppard, Bryan Adams und quasi allen gearbeitet (gut, auch mit Britney Spears, Lady Gaga und Nickelback, aber niemand ist vollkommen…)).

Was hingegen richtig gut geht ist die Liveversion von Stairway To Heaven, die sie mit Unterstützung von Jason Bonham spielten. Da staunte Jimmy Page, und Robert Plant hatte Tränen der Rührung in den Augen. Das muss man sich als Video angucken.

In diesem Sinne also herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

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