Das Wetter passt ja mal so gar nicht zur Jahreszeit. Dummerweise ist es nun aber auch gar nicht so einfach sich zu beschweren, denn erstens muss man rauskriegen, wo man sich da überhaupt beschweren muss, und zweitens muss man sich dann auch noch ganz hinten in der Schlange anstellen, denn ungefähr alle anderen wollen sich auch beschweren. Und damit wären wir beim Thema für das Album der Woche.
Das Album der Woche kommt von Dio und hört auf den schönen Titel „The Last In Line„. Dabei hatte er es eigentlich weniger mit Schlangestehen und mehr mit Drachen und Regenbögen und so, aber das sind ja alles nur unwesentliche Details. Der relevante Punkte ist, dass die Scheibe ziemlich genau 40 Jahre alt ist und als bestverkauftes Album der Dio-Geschichte einen relevanten Platz in der Metalhistorie hat.
Die neun Songs sind ganz klassisch gestrickt, Dio singt wie immer göttlich (wie auch sonst bei dem Namen?) und eigentlich braucht man gar nix weiter zu der Scheibe sagen, weil sie eh jeder Metalfan vorwärts und rückwärts mitpfeifen kann. Weil das dann aber doch irgendwie arg kurz wäre und meinem Hang zu weitschweifigen nichtssagenden Gummisätzen zuwider läuft, muss der geneigte Leser nun eben doch noch durch ein paar mehr Kaugummisätze durch, in denen ich noch ein paar Allgemeinplätze über die Songs verliere.
Das Album wird eröffnet vom passend betitelten We Rock. Hymnisch, zum Mitsingen geeignet, Konzertdauerbrenner. Und später von Grave Digger mit viel zu viel Doublebass verhunzt. Nach diesem ersten Highlight folgt das Titelstück, welches in die epischere Richtung geht und erst einmal ganz langsam und getragen beginnt, bevor einen der Einsatz der Band trifft wie ein Vorschlaghammer, wenn Dio das „Hoooooome“ aus der ersten Strophe so richtig lang herauszieht. Nach diesen zwei Ausrufezeichen geht es hochklassig weiter, wobei die Songs nun aber doch bei aller Klasse austauschbarer sind. Das dritte ganz große Highlight findet man so erst am Ende des Albums, wo die Band versucht, ein zweites Stargazer zu erschaffen. Dazu reicht es zwar nicht, aber Egypt (When The Chains Are On) ist großes Breitwandkino, episch, ausladend und mit allem was ein großer Klassiker eben braucht. Und später von Doro mit viel besserer Produktion ziemlich stark gecovert.
Viel mehr gibt es nun aber tatsächlich nicht zu erzählen – aber man muss ja auch nicht immer endlos herumschwafeln und kann ausnahmsweise mal auf den Punkt kommen.

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