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Album der Woche

16. Mai 2024, 18:16 Uhr von Uwe

Letzte Woche war viel Bildungsauftrag, diese Woche gibt es dafür etwas leichtere Kost. Dazu geht es zurück in die Vergangenheit, in diesem Fall um ziemlich exakt 50 Jahre. Das war die große Zeit von Gitarrenhelden und Livealben, und genau darum geht es heute.

Der Gitarrenheld in der heutigen Geschichte heißt Michael Schenker. Er spielte auf dem Debüt der Scorpions und in den 80er Jahren erfolgreich in seiner eigenen Band MSG, beeinflusste Legionen von Gitarristen und gilt auch unter Kollegen als einer der Allergrößten. Am bekanntesten ist dabei natürlich seine Zeit bei UFO, womit wir nun beim Album der Woche sind.

Das erste Album von UFO zusammen mit Michael Schenker erschien 1974 und hört auf den Titel „Phenomenon“ – was eine recht passende Beschreibung für den Virtuosen an den sechs Saiten ist. Das Album selbst ist eigentlich recht unspektakulär, die meisten der zehn Songs sind relativ simpler Bluesrock. Seine entscheidende Bedeutung als Meilenstein der Rockgeschichte verdankt es eigentlich nur zwei Songs, die beide von Michael Schenker zusammen mit Phil Mogg geschrieben wurden: Song Nummer eins ist Doctor Doctor und war damals eine Single. Die Nummer ist ein waschechter Hardrock-Song und ein klares Zeichen, wohin die musikalische Reise des UFOs gehen sollte. Iron Maiden spielen den Song vor jeder Show über ihr Verstärkersystem ab, somit ist dieser Song quasi bis heute ein Dauerbrenner.

Song Nummer zwei ist eigentlich ein ganz simples Stück, nur geschrieben damit Schenker live nach Lust und Laune solieren konnte – wie das die Gitarrenhelden in den 70ern halt so machten. Heraus kam Rock Bottom, eine unkaputtbare Nummer, die das präzise und schnelle Spiel von Schenker nachdrücklich demonstriert. Alle anderen Songs des Albums sind hingegen vom Zahn der Zeit mächtig angenagt worden, spielten später auch live nie eine wirklich große Rolle und können daher getrost ignoriert werden.

Nur zwei Klassiker machen nun eigentlich noch kein Album der Woche – deswegen fast forward ins Jahr 1979, denn wie eingangs erwähnt waren die 70er ja die große Dekade der klassischen Livealben. Neben den in Japan mitgeschnittenen Klassikern „Made In Japan“, „Tokyo Tapes“ und „Unleashed In The East“ fallen einem da auch noch „Alive!“ von Kiss und selbstredend „Strangers In The Night“ ein. Letzteres ist UFOs Beitrag für die Abteilung „relevantes Livealbum der 1970er“.

Aufgenommen wurde es im Herbst 1978, also zu einer Zeit als UFO auf dem Zenit ihres Erfolges waren. Die 13 Songs sind ein Best Of der vorangegangenen Alben, die ja jedes für sich mehr oder weniger viel Rockgeschichte geschrieben hatten (und zumindest teilweise in dieser Reihe besprochen worden sind). Da reiht sich nun Klassiker an Klassiker, Only You Can Rock Me und Lights Out, Too Hot To Handle sowie Shoot Shoot und eben auch Doctor Doctor und Rock Bottom, letzteres natürlich ordentlich aufgeblasen mit einem längeren Gitarrensolo.

Inzwischen gibt es das Album auch als Super-Duper-Deluxe-Doppelt-Mit-Allem Pack mit 8 CDs von sechs Shows. Das hab ich nicht, aber schon das klassische Doppelalbum ist ein Klassiker der Hardrockgeschichte und grade für Gitarristen unverzichtbar.

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