…es ist Olympia, und keiner guckt hin. Wäre ja zu schön um wahr zu sein. Und eigentlich wollte ich zu diesem Kommerzspektakel auch gar nix schreiben, weil jedes Wort zu viel wäre. Aber weil ich dummerweise im TokBlog schon mal meine Meinung in Kurzform kundgetan hab, kann ich den ganzen Spaß auch präzisieren.
Mir geht Olympia am Arsch vorbei. Das hat nicht mal was damit zu tun, dass es in China stattfindet, einem Land, was den olympischen Gedanken (Völkerverständigung und so), nicht unbedingt zur Staatsdoktrin gemacht hat. Das haben andere, allen voran die US of A, aber ebenso wenig. Insofern ist es auch scheinheilig, mit dem Finger auf die bösen Chinesen zu zeigen, die zeigen nur zurück in Richtung Guantanamo, Patriot Act und so.
Was mich viel mehr stört ist das ganze pompöse Drumherum. Da wird eine riesengroße Eröffnungsfeier gefeiert, die halbe Stadt umgesiedelt damit man Stadien bauen kann und was nich noch alles. Und dann treten da über 10000 Athleten an, viele von ihnen hochgezüchtete Profis, die jahrelang auf diesen Moment hintrainiert haben (nur um dann trotzdem grandios zu scheitern). Und dazu ein Haufen Trainer und Funktionäre, sonst funktioniert ja nix… War da nicht irgendwann in grauer Vorzeit mal was von wegen „Dabei sein ist alles“?
Außerdem berichtet wieder jeder Fernseh- und Radiosender in aller Ausführlichkeit darüber, was es im olympischen Dorf so für Klatsch und Tratsch gibt, welches Wetter in Peking ist und wie groß das Buffet im Deutschen Haus ist. Wen interessiert dieser Scheiß eigentlich? Die übertriebene Erwartungshaltung der Medien ist genauso ein Quatsch, der mir immer sauer aufstößt: Sportler xyz (noch nie gehört), „ein sicherer Medaillenkandidat“, ist überraschend im Vorkampf gescheitert. Ja potzblitz, sowas aber auch. Das hat aber niemand vorher gewußt, dass man erstmal Leistung zeigen muss, bevor man was gewinnen kann, schon klar.
Fazit: Die idealistische olympische Idee ist inzwischen zu einem Kommerzspektakel pervertiert worden, was man sich nicht mehr antun muss. Und irgendwie schrieb ich den gleichen Senf schon vor vier Jahren…
13. August 2008, 06:49 Uhr
Der „Scheiß“ drumherum interessiert mich nicht; ich guck nur einfach gerne internationalen Spitzenathleten beim sporteln zu. Das sieht nämlich viel viel besser aus als wenn ich es mache. (Meine Riesenfelge am Reck hat nämlich auch schon bessere Zeiten gesehen.)
Peinlich finde ich es schon, wenn Leute vorher sagen oder gesagt bekommen, dass sie Gold holen und dann nach 3 Minuten ausscheiden, aber mein Gott, that’s life und andere Länder haben auch sportliche Töchter.
Kurz zusammengefasst: Ich mag, was ich da mache. Und ich finde es vollkommen ok, dass du es nicht magst. Und ich finde, dass wir so verbleiben sollten.