Heute: Wenn man mitten in der Nacht den Kopf über die Kloschüssel hängen muß, weil der Mageninhalt auf schnellstem Wege an die frische Luft will ist irgendwas nicht in Ordnung.
Dabei hats ganz harmlos angefangen: Als Abendessen gab es eine Pfanne mit Nudeln und Wurst, dazu wie üblich Ketchup und Käse. Tausendmal gemacht, tausendmal gegessen, völlig harmlos eigentlich, bis auf das Problem, daß man vielleicht etwas mehr ißt, als man sollte. Na jedenfalls lag das Zeug recht schwer im Magen und verursachte ein gewisses Druckgefühl in der Gegend, in der die Hosen immer zu eng sind. Offenbar wußte mein Magen also nicht so recht, was er mit diesem Inhalt anstellen sollte.
Nachdem ich mich einige Stunden lang im Bett herumgewälzt hatte und dem Magen so Gelegenheit gab, die Sache in aller Ruhe von allen Seiten zu betrachten, fällte dieser nach etwa sechs Stunden (d.h. gegen halb zwei Uhr morgens) den Entschluß, nichts damit anfangen zu können und signalisierte dem restlichen Körper, das Zeug doch bitte auf schnellstmöglichem Weg zu entfernen. Also durfte ich mich im Kurzstreckenhindernissprint beweisen: Aus dem Bett wuchten, mit den Füßen in die Pantoffel fahren, Brille aufsetzen, aus dem Zimmer raus, ins Bad rein, Lichtschalter treffen, Klodeckel hochklappen und Kopf in die richtige Position bringen, damit man auch ins Klo und nicht neben das Klo reiert. Und alles natürlich in einem recht engen Zeitlimit. Das funktionierte auch soweit ganz gut, auch wenn der Dialog mit der Kloschüssel eher einseitig war.
Danach legte ich mich wieder ins Bett, allerdings ging es mir noch nicht wirklich besser. Nach einer weiteren Stunde Bedenkzeit wiederholte sich dann das Spielchen, außer daß ich es mir sparte, die Brille aufzusetzen, zum Zielen reichte es auch so grad noch. Im Nachhinein betrachtet war ich natürlich doof, denn das hätte man erheblich optimieren können: Klodeckel gleich offen stehen lassen zum Beispiel hätte wertvolle Sekundenbruchteile gespart. Noch viel cleverer wär es ja gewesen, einfach den Wischeimer aus dem Bad zu holen und neben das Bett zu stellen, aber so weit kann ich nachts um zwei vermutlich nicht denken. Egal, jedenfalls war der Magen dann offenbar leer, und irgendwann nach drei bin ich dann tatsächlich weggedöst.
Fazit: Irgendwas war wohl am Essen nicht so ganz tacko, so extrem hats meinen Magen aber noch nie rumgedreht. Nuja, da wirds nun vorerst nur noch Zwieback und Tee geben. Das ist gesund und macht n‘ schlanken Fuß Bauch, nachdem ich mir vorgestern erst anhören durfte, daß ich „ja doch ein bissel pummelig aussehe“…
Wichtiger Hinweis: Trotz dieser morgendlichen Übelkeit glaube ich eher nicht, daß ich schwanger bin. 😛

11. August 2006, 20:04 Uhr
du schaust „ein bissel pummelig“ aus?
alles quatsch, du setzt doch nur die stolze tradition deiner ahnen fort 😉
11. August 2006, 21:24 Uhr
zum Dialog mit der Kloschüssel: Also ich glaube nicht, dass du willst, dass sie zurückkotzt 😉
12. August 2006, 08:33 Uhr
Wirklich sehr nett beschrieben, bis auf das Wort „reiert“ *g*
Ich hoffe, du bist jetzt wieder gesund und das Unwohlsein begründete sich wirklich nur auf dem Abendessen.
12. August 2006, 11:19 Uhr
@indeed: Nein, das nicht, aber so ein paar aufbauende Worte wären schon nett gewesen.
@Ines: Ich wollte ja ursprünglich „singing psychedelic praises to the depths of a china bowl“ schreiben, aber das versteht nur jemand, der Marillion kennt… „Kotzen“ klingt auch nicht besser, bliebe noch „Würfelhusten“… Was genau hast du eigentlich gegen das Wort „reiern“?
Anyway, mir gehts dank Zwieback-Tee-Diät wieder gut 🙂