OpenTTD implementiert pfadbasierte Signale mittels des YAPP-Algorithmus. Bei der Entwicklung dieses Ansatzes flossen die Erfahrungen aus TTDPatch mit ein, Dinge wie die Markierung des reservierten Pfades wurden beispielsweise übernommen. Andererseits wurde einiges an altem Ballast aus den anderen Signaltypen weggelassen, so dass am Ende ein extrem einfaches, aber dennoch sehr leistungsfähiges und vergleichsweise realistisches Signalsystem herausgekommen ist.
Prinzipiell kann man die alten Vorsignale parallel zu Pfadsignalen einsetzen, es gibt aber dafür nur in sehr speziellen Fällen einen guten Grund.
Verhalten
Die beiden Pfadsignaltypen lassen sich problemlos über das Signalmenü bauen. Es gibt sie sowohl als Formsignale (obere Reihe) als auch als Lichtsignale (unten), das Aussehen hat aber auf die Funktionsweise keinen Einfluss. Wichtig ist nur die Unterscheidung der linken und der rechten Spalte. Links ist das Standard-Pfadsignal, rechts das einseitige Pfadsignal (mit rotem Querbalken).
Die Pfadsignale zeigen grundsätzlich "Halt!", solange bis ein Zug einen Pfad durch den dahinter liegenden Block reserviert hat. Sobald ein Pfad reserviert wurde, schalten sie auf "Fahrt frei!".
Pfadsignale können nur in einer Richtung pro Feld gebaut werden. Die normalen zweiseitigen Signale mit je einem Signal links und rechts der Strecke, die von beiden Richtungen durchfahren werden können, gibt es nicht als pfadbasierte Varianten!
Dieses Verhalten erscheint auf den ersten Blick widersinnig, entspricht jedoch der Realität und ermöglicht erst einige elegante Lösungen, die sonst gar nicht umzusetzen wären.
Beispiele
Vor dieser Kreuzung stehen Standard-Pfadsignale. Der Zug am mittleren Gleis hat einen Pfad durch den Block reserviert, das Signal zeigt "Fahrt frei!". Auf dem rechten Gleis fährt ein Zug auf das Signal zu, dieses zeigt (noch) "Halt!", weil der Zug noch keinen Pfad reserviert hat, dies passiert erst, wenn er noch ein wenig näher gekommen ist.
Hier stehen auf beiden Seiten des Signalblocks Standard-Pfadsignale, jeweils zum Signalblock zeigend. Das Fahrtziel der Züge liegt rechts hinter dem Kreuzungsbereich. Die Züge ignorieren die Signale, die nicht in Fahrtrichtung stehen und reservieren an diesen Signalen vorbei ihren Pfad zum Ziel. Dies muss man immer im Hinterkopf behalten, wenn man Pfadsignale aufstellt!.
Das Signal unten rechts ist jetzt ein einseitiges Pfadsignal (roter Querbalken). Dieses kann nicht von der falschen Seite her durchfahren werden. Der Zug hat daher einen Pfad über das andere Gleis reserviert, der zweite Zug muss jetzt warten, bis er einen Pfad reservieren kann.
Sichere Warteposition
Der Halt vor einem Pfadsignal gilt per Definition als sichere Warteposition für den Zug. Pfade durch einen Block werden nur zur nächsten sicheren Warteposition vor dem nächsten Pfadsignal reserviert. Diese theoretische Definition lässt sich glücklicherweise recht einfach praktisch veranschaulichen: Eine sichere Warteposition ist überall dort gegeben, wo ein Zug halten kann, ohne Abzweige, Weichen oder Kreuzungen zu blockieren.
Negativbeispiel: Bei dieser Abzweigung wurden die Signale auf die herkömmliche Art und Weise aufgestellt, vor und hinter dem Abzweig. Das funktioniert zwar prinzipiell, allerdings kommt es damit auch sehr schnell vor, dass wartende Züge die ganze Abzweigung blockieren, weil sie an einem Signal halten, was dort eigentlich nicht stehen sollte. Im Bild blockiert denn auch ein Zug die Strecke nach links, was so nicht passieren sollte.
Richtig: Die Signale direkt hinter der Abzweigung wurden entfernt. Züge, die hinter der Abzweigung warten müssen, haben somit genug Abstand um die Abzweigung nicht zu blockieren.