Kesselwagen sind für den Transport von Flüssigkeiten oder Gasen gedacht. Das umfasst in erster Linie Produkte bzw. Rohstoffe der chemischen Industrie, zum Beispiel Erdöl, Benzin, Ammoniak, Säuren, tiefgekühlter flüssiger Stickstoff und so weiter. Oftmals handelt es sich dabei um leicht entzündliche oder anderweitig problematische Gefahrgüter. Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften der Ladungen benötigt man passende Kesselwagen, da zum Beispiel Säure sehr aggressiv auf Stahl reagieren und sich somit durch den Kessel fressen könnte. Aus diesem Grund nehmen Kesselwagen bis heute eine Sonderrolle bei der Eisenbahn ein.

Während quasi alle anderen Wagentypen bereits in den ersten preußischen Normen Anfang des 20. Jahrhunderts standardisiert und vereinheitlicht wurden, war dies bei Kesselwagen nicht der Fall. Der Grund lag schlicht darin, dass die Kesselwagen der Firma gehörten, die auch die darin beförderten Produkte herstellte. Die Bahn erhielt lediglich den Auftrag, die Wagen zu befördern. Die anderen Güterwagentypen gehörten hingegen den Bahngesellschaften und wurden dem Kunden zum Transport seiner Güter zur Verfügung gestellt. Somit gab es große Serien von mehreren 10000 offenen bzw. gedeckten Güterwagen, während Kesselwagen vielfach nur in Kleinstserien für die jeweiligen Firmen hergestellt wurden. Daraus resultierte ein unübersichtliche Typenvielfalt. Andererseits waren die Kesselwagen oftmals bunt in den Farben der Besitzerfirmen und oftmals mit großformatigen Firmenlogos versehen, was sie zum Blickfang auf jeder Modelleisenbahn macht.

An diesen Zuständen hat sich bis heute wenig geändert. Zwar wurden Kesselwagen durch die UIC in die Gattung Z gruppiert und zum Beispiel festgelegt, das Druckkesselwagen einen orangenen horizontalen Streifen in der Mitte tragen müssen, die Bahngesellschaften besitzen jedoch nach wie vor nur wenige Kesselwagen. Der Großteil der Wagen wird heute von spezialisierten Logistikfirmen wie VTG verwaltet.

Vielfach werden heute auch Tankcontainer eingesetzt, die sich wie normale ISO-Container auf Flachwagen transportieren lassen.

DRG Kesselwagen (1920)

Ladekapazität 25t, 80 km/h

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Dieser Wagen ist der erste Kesselwagen im Set und ausschließlich für den Transport von Rohöl geeignet.

Wie in der Einleitung oben beschrieben besaß die DRG keine eigenen Kesselwagen, sondern die verschiedenen Chemiefirmen besaßen ihre eigenen Flotten und ließen diese von der Bahn transportieren. Die Bahn ordnete sie daher in die Gattung "Z[P]" ein. Dementsprechend gibt es eine unüberschaubare Farb- und Formenvielfalt, wenn man sich die Ergebnisse der Google Bildersuche ansieht. Quasi jeder zweiachsige Kesselwagen der damaligen Zeit kann als Vorbild in Frage kommen.

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Der Wagen ist in verschiedenen Farben verfügbar, die (je nach Einstellungen der Set-Parameter) zufällig ausgewählt werden. Wie voll die Wagen sind, kann man (anders als z.B. bei offenen Wagen) naturgemäß nicht von außen erkennen

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Verwendung

Der Wagen ist bis zum Erscheinen des Nachfolgetypen 1940 alternativlos für den Transport von Öl. Das ist weniger ärgerlich als es den Anschein hat, weil viele Spieler zu Beginn des Spieles auf den Transport von Öl komplett verzichten. Die zu Spielbeginn vorhandenen Ölquellen schließen im Lauf des Spiels ohnehin und werden durch Ölbohrinseln ersetzt.

DRG Kesselwagen (1940)

Ladekapazität 30t, 100 km/h

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Ab 1940 wird ein vierachsiger Kesselwagen verfügbar, der neben Öl auch Waren (als "chemische Produkte") transportieren kann. Nach wie vor gilt: Die Wagen gehörten in erster Linie nicht der Bahngesellschaft, sondern wurden von anderen Gesellschaften verwaltet. In Deutschland hatte zusätzlich das Militär ein großes Wort bei der Produktion von Kesselwagen mitzureden, da diese für den Nachschub von Treibstoff unersetzlich waren. So entstanden ab etwa 1940 größere Serien von Kesselwagen der Bauarten "Deutz" und "Uerdingen". Viele dieser Wagen bildeten nach dem Krieg den Grundstock der heute noch aktiven VTG AG.

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Der Wagen ist in verschiedenen Farben verfügbar, die (je nach Einstellungen der Set-Parameter) zufällig ausgewählt werden. Wie voll die Wagen sind, kann man (anders als z.B. bei offenen Wagen) naturgemäß nicht von außen erkennen

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Die Wagen für die Beförderung von Gütern sind abhängig von den Herstellungsjahren unterschiedlich lackiert.

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Wenn man den Wagen für die Beförderung Öl umrüstet, werden diese Grafiken verwendet. Je nach eingestellter Parameter im Set erscheinen diese Farben dann komplett zufällig im Zug oder einheitlich für einen kompletten Zug.

Verwendung

Für den Transport von Öl gibt es keine Alternative, für den Warentransport kann man auf ab 1950 auf andere Wagentypen mit höherem Tempo und/oder größerer Kapazität ausweichen, allerdings ist es eher unrealistisch, wenn von der Raffinerie aus ein Zug mit Flachwagen voller Maschinen losfährt...

DB Kesselwagen (1980)

Ladekapazität 40t, 120 km/h

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Dieser Wagen ist ein Update des Kesselwagens von 1940 und bietet mehr Kapazität bei höherem Tempo.

Kesselwagen wurden von der UIC ab 1980 in die Gattung Z eingeordnet, die UIC-Gattung dieses Kesselwagens lässt sich somit relativ eindeutig zuordnen.

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Der Wagen ist in verschiedenen Farben verfügbar, die (je nach Einstellungen der Set-Parameter) zufällig ausgewählt werden. Wie voll die Wagen sind, kann man (anders als z.B. bei offenen Wagen) naturgemäß nicht von außen erkennen

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Die Wagen für die Beförderung von Gütern sind abhängig von den Herstellungsjahren unterschiedlich lackiert.

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Wenn man den Wagen für die Beförderung Öl umrüstet, werden diese Grafiken verwendet. Je nach eingestellter Parameter im Set erscheinen diese Farben dann komplett zufällig im Zug oder einheitlich für einen kompletten Zug.

Verwendung

Dieser Wagen ist ab 1980 die beste (weil einzige...) Wahl für den Transport von Öl. Für Waren in Form chemischer Produkte ist er mit seiner Ladekapazität ebenfalls eine gute Wahl, auch wenn andere Wagen später noch ein höheres Tempo erlauben.