LaTeX fetzt, wenn man erstmal die Grundlagen begriffen hat... Für Einsteiger gibt es zahlreiche Tutorials im Netz, einige sind auf der Wikipedia-Seite zu LaTeX genannt. Als Lektüre für fortgeschrittene Nutzer empfehle ich den LateX-Begleiter von Frank Mittelbach und Michael Goossens - da steht für so ziemlich jeden Anwendungsfall ein Beispiel drin, selbst ausgefallenere Pakete werden besprochen. Weitere Grundlagen, die man kennen sollten beziehen sich hauptsächlich auf die typographischen Aspekte des Textsatzes, als Einführung lohnt sich das Manual des KOMA-Scriptes.

Auf dieser Seite folgt nun eine lockere Zusammenstellung von Tipps und Tricks, die ich schon mal gebraucht habe, und die vielleicht für andere auch nützlich sind.

Farbige Texte

Mit den Packages color bzw. xcolor kann man ja Text in verschiedenen Farben setzen. Dummerweise gibts dann bei Nutzung von pdflatex das nette Problem, daß die Farbe an einem Seitenumbruch zurückgesetzt wird, weil pdflatex im Gegensatz zu dvips keinen Stack für die Farbverwaltung nutzt (so zumindest lautet die Begründung, die ich im Netz gefunden habe). Als Lösung hierfür wurde das pdfcolmk-Package empfohlen. Also fix mal eingebaut, neu gesetzt und siehe da, es funktioniert :-)

MikTeX vs. TeXLive vs. pstricks

Beim letzten Herumschrauben an den LaTeX-Vorlagen zwecks Anpassung an aktualisierte Pakete und allgmeiner Ergänzungen sorgten gewisse Inkompatibilitäten für Kopfzerbrechen:

Zuerst alle Änderungen reingeschrieben, kompiliert und dann getestet - unter Win32 mit MikTeX alles kein Problem. Beim abschließenden Test, ob sich das Dokument auch unter Linux mit einer TeXLive-Installation setzen ließe, ging gar nix mehr. Zunächst hatte ich vermutet, daß dies nur auf einige veraltete Packages zurückzuführen sei, allerdings half auch ein umfangreiches Aktualisieren der entsprechenden Pakete nicht weiter. Also weiter nach der Ursache geforscht.

Es stellte sich schließlich heraus, daß es kein Fehler in der TeX-Distro war, sondern pstricks sich nicht mit anderen eingebundenen Paketen verträgt. Da ich pstricks in der Vorlage nicht wirklich brauche (und das pgf-Package ohnehin viel besser ist, meiner unmaßgeblichen Meinung nach zumindest), wurde pstricks rausgeschmissen und die Vorlage entsprechend aktualisiert.

Hyperlinks und Drucken

Mit dem hyperref-Package kann man ja bequem Hyperlinks in Dokumente einfügen. Das sieht zwar als pdf ziemlich fetzig aus und ist auch sehr praktisch, allein wenn man das Dokument schwarzweiß drucken möchte stören die Hyperlinks. Anstatt nun das ganze Paket auszukommentieren, kann man auch einfach bei den Paketoptionen draft=true setzen (also \usepackage[draft=true]{hyperref}). Damit werden sämtliche Hyperlink-Funktionalitäten abgeschaltet und man kann problemlos schwarzweiß drucken.

Linksbündigkeiten im KOMA-Script

In meiner Vorlage für wissenschaftliche Arbeiten wird eine Danksagung und ein Abstract der Arbeit eingefügt, sofern die entsprechenden Daten in der Datei data.tex stehen. Diese werden standardmäßig zentriert ausgegeben. Das sollte nun geändert werden:

Die Danksagung wird über ein \begin{center} ... \end{center} in der Datei titel.tex zentriert, wenn man diese Anweisungen entfernt, ist die Danksagung linksbündig.

Für das Abstract ist das etwas komplizierter, hier muß man die Definition der Umgebung abändern. Ich nahm einfach die originale Definition der abstract-Umgebung und definierte diese leicht verändert neu:

\makeatletter
\renewcommand{abstractname}{Abstract}
\renewenvironment{abstract}{%
\titlepage
\null\vfil
\@beginparpenalty\@lowpenalty
\if@abstrt
\begin{flushleft}
\normalfont\sectfont\nobreak\abstractname
\@endparpenalty\@M
\end{flushleft}
\fi }{%
\par\vfil\null\endtitlepage
}
\makeatother

Dort wo jetzt flushleft steht steht serienmäßig ein center, wodurch die Überschrift zentriert wird. Diesen Sourcecode muß man jetzt nur noch in die Dokumentenpräambel kopieren, dann sollte es gehen.

Hot Coffee revisited

Letztes Jahr gabs ja mächtig Aufregung wegen des Hot Coffee Mods für GTA:San Andreas, welches ja einige Szenen im Spiel freischaltete, die im prüden Amerika für mächtig Ärger sorgten. Klar, war ja Sex mit Polygonschönheiten möglich - und der Spieler steuerte das Geschehen durch Drücken der richtigen Tasten im Rhythmus. Alles kein Grund zur Aufregung eigentlich, zumal das Mod das Spiel an anderen Stellen zerschrotet und man mächtig Fantasie braucht, um den grobpixligen Polygonhaufen mit miesen Texturen erregend zu finden. Inzwischen wurde das Spiel gepatcht und damit ist das eh alles kalter Kaffee.

Allerdings will ich das Thema nochmal aufrollen, denn die Anhänger von Fetisch-Geschichten (Lack, Leder, Latex etc) kamen da meiner Meinung nach etwas zu kurz. Mein neues Mod ändert das nun. Und weil ja nicht jeder das Spiel installiert hat, ist das Ganze gleich als Standalone-Version zusammengebaut, was dann auch Nebenwirkungen wie zerschossene Spielstände und ähnliches umgeht. Und wo ich schon mal dabei war, habe ich das auch gleich so gebaut, daß auch Frauen auf ihre Kosten kommen, soll ja keiner behaupten, hier würde irgendwer benachteiligt werden... Und weil die Größe ja vielleicht doch eine Rolle spielt, ist diese per Parameter ebenso einstellbar wie die Farbe.

Download

Viel Spaß beim Testen :-D

April, April! Es geht nicht um GTA, sondern um Kaffeekochen mit LaTeX. Der Download richtet sich also eher an LaTeX-Fetischisten :-)

Plenken in LaTeX

Ich benutze das glossary-Package für Akronyme und sowas, und da gibt es nun das Problem, daß nach dem Akronym das Leerzeichen vergessen wird, was im Text reichlich doof aussieht. In der Beschreibung zum Package steht irgendwas von "ab Version 2.22 behoben", also geguckt, ok, meine Version war älter, also Update gezogen und installiert.

Und siehe da, das fehlende Leerzeichen ist da, aber eben auch dort, wo ichs eigentlich nicht haben will, zum Beispiel wenn nach dem Akronym ein Komma steht... Also muß ich mir jetzt was einfallen lassen, wie ich LaTeX das Plenken abgewöhne.

Nach stundenlangem Rumprobieren bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß die Benutzung von \xspace bei den Akronymen fehlerhaft implementiert ist :-(. Das package stellt für definierte Akronyme einen Befehl \<akronymname> zur Verfügung, dieser jedoch führt zu plenken. Die Benutzung von \useacronym{<akronymname>} hingegen funktioniert, bringt aber nicht wirklich was, weils extrem umständlich zu schreiben ist...

Fazit: xspace rausschmeißen und Leerzeichen manuell einfügen. Keine Ahnung, ob das Problem inzwischen mal behoben wurde, meine Erfahrungen damit sind vom Februar 2006.