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JGR's Patchpack enthält einige sehr mächtige zusätzliche Funktionen, die das Erstellen von realistischen Fahrplänen möglich machen. Damit lassen sich nicht nur Fahrzeuge auf gemeinsamen Linien einfacher managen, sondern man kann auch recht einfach Fahrpläne unterschiedlicher Linien aufeinander abstimmen, so dass man optimierte Umsteigeverbindungen modellieren kann. Wenn man dieses Konzept (in zugegebenermaßen aufwändiger Kleinarbeit) auf die Spitze treibt, kann man damit sogar einen integralen Taktfahrplan erstellen.
Übersicht
Um das zu verstehen müssen zunächst ein paar Begriffe geklärt werden:
Das sagt einfach nur, dass ein Fahrzeug auf einer Linie an einem bestimmten Halt in einem festen Intervall abfährt. So fahren beispielsweise in jeder Stunde die Züge an einer Haltestelle immer zur Minute 42 ab, und nicht einer um 4:37 Uhr, der nächste um 5:48 Uhr, der dritte um 6:43 Uhr und so weiter. Jede Stunde zur gleichen Minute. Oder eben halbstündlich, immer drei Minuten nach (also x:03 Uhr und x:33 Uhr). Oder alle x Minuten, wobei x ein Teiler von 60 Minuten sein sollte (also z.B. alle 30, 20, 10, 5 Minuten). In Ausnahmefällen gibt es sicher auch Linien, wo ein Zug alle 4 Stunden oder alle 45 Minuten fährt. Auf jeden Fall gibt es zwischen den Abfahrten immer einen festen Abstand, bevorzugt eben so gewählt, dass die Nutzer (sprich die Fahrgäste) sich die Abfahrtszeiten einfach merken können - oder man fährt wie im Stadtverkehr einfach so häufig, dass man einfach zur Haltestelle gehen kann und in die nächste Bahn einsteigt, weil sowieso alle fünf Minuten eine vorbeikommt.
Integraler Taktfahrplan
Ein Taktfahrplan gilt erstmal nur für eine konkrete Linie. So schön das ist, in den allermeisten Fällen müssen die Fahrgäste ja aber mehrere Linien nutzen und umsteigen, um ans Ziel zu kommen. Und da ist nichts ärgerlicher, als einen Anschluss knapp zu verpassen, weil die Fahrpläne der Linien nicht aufeinander abgestimmt sind. Ich kenne es aus eigener leidvoller Erfahrung, dass ich meinem Anschlusszug bei der Einfahrt in den Bahnhof hinterherwinken konnte, weil der drei Minuten vorher abfuhr. Und das war so geplant, das lag nicht daran, dass mein Zug Verspätung hatte und der Anschluss nicht gewartet hätte (das ist dann sowieso noch ein ganz anderes Problem).
Das Ziel des integralen Taktfahrplans ist also, möglichst viele Linien so aufeinander abzustimmen, dass man stabile Umsteigemöglichkeiten hat, und eben nicht ewig auf einem wenig behaglichen Bahnsteig herumstehen muss. Ein sehr bekanntes Beispiel für einen solchen Fahrplan im großen Stil ist die Schweiz, dort ist quasi alles aufeinander abgestimmt, ob es nun die Züge sind, oder auch die Anschlüsse zu Ausflugsdampfern, Bergbahnen, Postbussen oder ähnlichem. In quasi jedem Bahnhof kann man problemlos und in kurzer Zeit umsteigen, ohne dass es in Stress ausartet (als Urlauber aus Deutschland kriegt man da beim Lesen "3 Minuten Umsteigezeit" schon Panik, in der Praxis ist das nicht mal mit dem dicken Urlaubskoffer ein Problem). In Deutschland hingegen reichen 10 Minuten oft schon nicht aus, weil man oft völlig unnötig von einem Ende der Bahnhofshalle zum anderen sprinten muss und weil natürlich das ganze Konzept nur funktioniert, wenn die Züge auch pünktlich ankommen.
Zugegebenermaßen basteln die Schweizer schon seit 1982 an ihren Fahrplänen und haben seitdem zahlreiche Streckenausbauten darauf ausgelegt, die Fahrpläne zu stabilisieren oder neue Umsteigemöglichkeiten zu schaffen, weniger um die absolute Reisezeit von A nach B zu verringern. In Deutschland gibt es regional ebenfalls integrale Taktfahrpläne, eine allgemeine Umsetzung ist unter dem Titel Deutschlandtakt für die ferne Zukunft immerhin angedacht. Die wichtigste Veränderung ist dabei die veränderte Planung: Während man früher plante "Welchen Fahrplan kann ich auf vorhandenen Strecken fahren?", soll für den Deutschlandtakt nach dem Vorbild der Schweiz gemäß der Devise "Ich will diesen Fahrplan fahren, was muss ich im Netz umbauen, damit das geht?" geplant werden.
So viel also zur Theorie, ob man das nun im Spiel so umsetzt oder nicht ist ja dem Spieler selbst überlassen. Die Möglichkeiten in JGR's Patchpack lassen es zumindest zu, dass man einen solchen Fahrplan für alle Linien entwickelt.
Der wichtigste Baustein dabei ist ein Patch namens "Scheduled Dispatch" (im Deutschen als "Geplante Beförderung" übersetzt). Mit diesem lassen sich sehr einfach Taktfahrpläne für eine einzelne Linie erstellen. So kann man z.B. modellieren, dass Züge an einem Bahnhof stündlich abfahren, immer zur gleichen Minute. Oder eben halbstündig oder in welcher Frequenz auch immer.
 
Ein weiterer Patch betrifft die Fahrzeitanzeige, denn in OpenTTD kann man standardmäßig nur Tage oder reale Sekunden oder ticks (die interne Auflösung des Spieles, ein Tick entspricht einigen Millisekunden) einstellen. Für das Verständnis eines menschlichen Spielers wäre es aber hilfreicher, eine Uhrzeit zu haben, so dass man festlegen kann, dass ein Zug eben stündlich fährt, und nicht alle zwei Tage oder alle 420 Sekunden oder was auch immer. Da man außerdem die Geschwindigkeit einstellen kann (d.h. wie lang ein Tag im Spiel dauern soll bzw. wie lange eine Sekunde der Spieluhr sein soll) hat man hier vielfältige Möglichkeiten, das entsprechend seiner Vorlieben anzupassen.
Die Uhrzeit muss in den Spieleinstellungen aktiviert werden und wird dann unten links neben dem aktuellen Spieldatum angezeigt. Die Uhr läuft unabhängig vom Datum, d.h. eine Stunde auf dieser Uhr kann je nach Einstellungen dem Ablauf mehrerer Spieltage entsprechen. Das klingt jetzt wilder als es ist, einfach mal in den Spieleinstellungen einschalten, kurz draufgucken wie die Spielzeit voranschreitet und das System sollte klar sein. Die Anzeige in Stunden/Minuten ist einfach nur zum einfacheren Darstellen der Fahrpläne gedacht, sonst nichts.
Das Beispiel basiert auf einer X-förmigen Struktur aus fünf Bahnhöfen. In der Mitte des X befindet sich ein zentraler Knotenbahnhof, außen befinden sich entsprechend vier Endbahnhöfe. Auf diesem kleinen Netz kann man verschiedene Linien einrichten: Vier Linien (jeweils vom Knotenbahnhof an einen der Endbahnhöfe), oder zwei Linien (Endbahnhof X1 - Knoten - Endbahnhof X2 und zurück bzw. Endbahnhof X3 - Knoten - Endbahnhof X4 und zurück). Für dieses Beispiel habe ich letztere Variante benutzt, es spielt aber im Grunde keine Rolle, die entscheidende Idee ist in jedem Fall, dass sich die Züge am Knotenbahnhof in der Mitte treffen, einige Minuten aufeinander warten und dann zur gleichen Zeit zu ihren jeweiligen Endbahnhöfen abfahren.
 
Daraus ergibt sich bereits eine Mindestanforderung ans Streckennetz: Der Bahnhof am Knotenpunkt braucht vier Bahnsteige, denn dort sollen sich ja vier Züge treffen, das X hat ja vier Äste. Die Strecken selbst sind im Beispiel eingleisig, ebenso die Endbahnhöfe, denn dort soll ja immer nur ein Zug unterwegs sein. Man kann es sich wie eine Leuchtreklame vorstellen: zuerste leuchtet nur der Mittelpunkt des X (da treffen sich alle Züge im Knotenpunkt), dann wandern die Lichter von der Mitte nach außen bis zur den Spitzen des X und wieder zurück in die Mitte. Es ist dabei auch nicht unbedingt notwendig, dass die vier Strecken gleich lang sind bzw. die exakt gleiche Fahrzeit benötigen. Sie muss nur innerhalb eines gewissen Rahmens liegen, so dass der geplante Fahrplantakt eingehalten werden kann.
Vorbereitung: Züge kaufen und Linien einrichten
In diesem Schritt geht es noch nicht um Fahrpläne, sondern erst einmal um das Einrichten der beiden Linien. Das ist ganz normal wie schon immer in OpenTTD, man klickt einfach wie gewohnt die Auftragsliste zusammen. In diesem Beispiel fährt ein Zug von Station A nach Station D und zurück, der andere von Station B nach Station C und zurück. Natürlich halten sie unterwegs am zentralen Bahnhof "hub station". Die Auftragsliste sieht also etwa wie folgt aus (wenn man die Sprache im Spiel mal fix auf Englisch umstellt):
 
Die Aufträge des anderen Zuges sehen quasi identisch aus, nur dass "Station B" durch "Station A" ersetzt ist und "Station C" durch "Station D".
Auf dem Knopf für den Fahrplan sieht man jetzt möglicherweise ein Ausrufezeichen, also schauen wir uns das mal an:
 
Das "Auto separation" Feature von JGR's Patchpack hat ein Problem: Wir haben noch keinerlei Zeiten in unserem Fahrplan, also wird "auto separation" nicht funktionieren. Da wir dieses Feature hier sowieso nicht verwenden wollen können wir es einfach ausschalten, indem wir den "Auto Separation" Knopf klicken. Damit ist auch das Ausrufezeichen abgearbeitet. Falls "automatic separation" benutzt werden soll, müsste man sicherstellen, dass alle Fahrzeiten und Wartezeiten im Fahrplan vorhanden sind.
Schritt 1: Fahrzeit ermitteln
 
Zunächst mal muss man herausfinden, wie lange ein Zug braucht, um seine geplante Strecke abzufahren. Das wird wie im Standard-OpenTTD gemacht, indem man den Fahrplan erfasst.
Am einfachsten erreicht man das durch den Knopf "Autofill" und das Starten des Zuges. Der wird nun seine Aufträge der Reihe nach abarbeiten, der Fahrplan wird dabei nach und nach befüllt. Sobald alle Zeiten erfasst sind, schaltet sich "Autofill" automatisch wieder ab. Es ist zu beachten, dass das Ausfüllen beim ersten Auftrag beginnt, wenn der Zug schon unterwegs und in der Mitte der Auftragsliste angekommen ist, wird er zunächst die Orderliste komplett abarbeiten, die Erfassung der Zeiten beginnt dann erst wenn er wieder zum ersten Auftrag der Liste gekommen ist.
In diesem Fall haben wir zwei Linien, also müssen wir für beide die Fahrzeiten erfassen. Das Ergebnis lautet, dass die Züge für ihre jeweilige Linie knapp 50 Minuten benötigen. Das ist quasi optimal für einen Taktfahrplan, mit etwas Wartezeit kommt man da schön auf exakt 60 Minuten und hat genug Luft im Fahrplan für eventuelle Verspätungen.
Die Fahrtzeit sollte immer knapp unterhalb der Taktzeit liegen. Wenn man einen Stundentakt fahren will, sollte die Fahrzeit also 50-55 Minuten betragen, für einen Halbstundentakt entsprechend etwa 25 Minuten usw. Bei einer Fahrzeit von z.B. 57 Minuten und einem geplanten Takt von 30 Minuten heißt das im Umkehrschluss, dass man zwei Züge einsetzen muss, die sich irgendwo unterwegs treffen werden, so dass man Kreuzungspunkte vorsehen muss. Blöd ist hingegen eine Fahrzeit von 65 Minuten, damit schafft man keinen Stundentakt, bzw. müsste zwei Züge einsetzen, die dann aber jeweils sehr viel Wartezeiten in ihren Fahrplänen hätten. In diesem Fall müsste man also schauen, dass man die Fahrzeit irgendwie reduziert - durch schnellere Loks oder eine geradere Strecke. Die ganze mathematische Theorie dahinter ist bei Wikipedia nachlesbar.
Schritt 2: Taktfahrzeiten einrichten
 
Die getakteten Fahrtzeiten werden über das Fahrplanfenster durch den Knopf "Scheduled Dispatch" bzw. "Geplante Beförderung" konfiguriert. Das öffnet ein neues Fenster, wo man die Uhrzeiten einstellen kann, zu denen abgefahren werden soll. Diese werden dann einem Eintrag des Fahrplans zugewiesen, so dass man also definieren kann, dass die Züge am Knotenbahnhof immer exakt zur vollen Stunde abfahren.
 
Zunächst ist die Abfahrtsliste natürlich leer. Um da etwas einzustellen müssen wir das Feature zunächst einschalten ("Enable") indem der entsprechende Knopf gedrückt wird.
 
Dadurch ändert sich das Aussehen des Menüs etwas. Um das Ausrufezeichen kümmern wir uns später, zunächst einmal müssen wir die Abfahrtszeiten festlegen. Diese bestimmen ja, wann ein Zug den Bahnhof verlassen soll, und in unserem Beispiel soll das ja eben immer stündlich sein, und zwar zur vollen Stunde (jede andere Minute würde ebenso funktionieren, es geht ja darum, dass es in jeder Stunde die gleiche Minute ist).
Das Hinzufügen von Abfahrtszeiten ist über den Knopf "Add Slots" möglich. Da es ziemlich aufwändig wäre, die Abfahrtszeit für jede Stunde von Hand einzutragen (ganz zu schweigen von allen möglichen Abfahrtszeiten bei einem Takt von 10 Minuten), sollte man "Strg" halten, wenn man den Knopf drückt. Damit kann man dann eine ganze Serie von Abfahrtszeiten erstellen.
 
Die Einstellung für die Taktabfahrten erfolgt in Stunden und Minuten, der erste Eintrag wird dabei so oft wiederholt, bis der Endzeitpunkt erreicht ist. In diesem Beispiel wollen wir um 0:00 Uhr (Mitternacht) abfahren, und dann jeweils 1:00h später, bis wir 23:59 Uhr erreicht haben, wo die Liste wieder auf 0:00 Uhr und die erste Abfahrtszeit zurückspringt. Somit erstellen wir nun 24 Abfahrtszeiten, einmal pro Stunde.
Man kann so einen Plan über 24h konfigurieren, der dann eben den ganzen Tag gilt, oder auch einen, der nur von sechs bis neun Uhr morgens (im Berufsverkehr), ganz wie man es eben braucht. Der Einfachheit halber benutze ich hier einen 24h-Fahrplan, der entsprechend rund um die Uhr, jeden Tag aufs neue gilt.
Wie zu sehen ist, enthält die Liste nun die gewünschten 24 Abfahrtszeiten.
 
Falls man Abfahrtszeiten verändern will kann man das über den "Adjust Slots" Knopf. Dieser ändert ALLE Einträge! Es gibt keine Möglichkeit, eine einzelne Abfahrtszeit zu verändern, denn die Idee ist ja, dass alle Abfahrten zur gleichen Minute erfolgen. Wenn man also wirklich nur einen einzelnen Eintrag ändern will, muss man ihn löschen und mit anderer Zeit neu einfügen.
Ein sehr wichtiges Feld in der geplanten Beförderung ist die Verspätungseinstellung (einzustellen über die Schaltfläche "Delay"). Ein Zug, der verspätet ist, versucht normalerweise eine Verspätung aufzuholen, indem er am Bahnhof nicht so lange wartet wie laut Fahrplan vorgesehen. Das ist hier anders! Ein Zug versucht nur dann eine Verspätung aufzuholen, wenn seine Verspätung kleiner ist als der hier vorgegebene Wert. Sollte er mehr Verspätung haben, wartet er auf die nächste geplante Abfahrtszeit. Angenommen der Zug soll immer zur vollen Stunde abfahren und darf maximal 10 Minuten Verspätung haben, so wird ein Zug, der um x:08 Uhr ankommt, noch versuchen, seine verspätete Abfahrt von x:00 Uhr aufzuholen. Ein Zug, der zur Minute x:11 Uhr ankommt, wartet dann bis zur folgenden vollen Stunde. Er wird also 49 Minuten am Bahnsteig stehenbleiben! Das kann natürlich dazu führen, dass sich bei Verspätungen Dominoeffekte ergeben, weil nun Züge am Bahnsteig stehen, die dort nicht stehen sollten und andere Züge nicht in den Bahnhof fahren können und nun selbst Verspätung aufbauen (der Zug der eine Stunde später folgen sollte kann ja nun auch nicht einfach so fahren wie geplant, denn der vorherige Zug ist ja nun in seine Fahrplanlage gerutscht). Man muss hier also ganz genau überlegen, wie viel Verspätung man den Zügen erlauben will, bevor sie auf die nächste Taktabfahrt warten sollen und auch die Bahnhöfe entsprechend groß dimensionieren. Oder man baut kompliziertere Fahrpläne mit bedingten Sprüngen, so dass ein verspäteter Zug zum Beispiel am Bahnhof entladen wird, auf einen Abstellbahnhof geschickt wird und dann erst später wieder zu einem passenden Zeitpunkt auf die Reise geschickt wird. Man kann das also beliebig kompliziert machen.
 
Man kann es natürlich auch ganz einfach machen und festlegen, dass Züge mit beliebig hoher Verspätung trotzdem versuchen sollen, die Verspätung aufzuholen. Egal wie man es macht, an irgendeinem Punkt im Fahrplan sollte man, bevorzugt in einem Depot, genug Luft lassen, um auch größere Verspätungen abzupuffern, gerade bei langen Fahrtstrecken über die halbe Karte.
 
  Der letzte Schritt besteht nun darin, diese Abfahrtszeiten mit einem Eintrag des Fahrplans zu verknüpfen:
 
Dazu markiert man den Eintrag im Fahrplan, für den die Abfahrtszeiten gelten sollen und wählt dann den passenden Eintrag aus dem Menü. Aktuell haben wir nur eine Liste von Abfahrtszeiten, das Menü zeigt aber alle konfigurierten Listen an.
Das Verknüpfen des Fahrplans mit den Abfahrtszeiten ändert den Eintrag im Fahrplan und zeigt an, dass es da die entsprechende Verknüpfung gibt. Damit hat sich nun auch das Ausrufezeichen vom Anfang erledigt, da wir ja nun alles korrekt verknüpft haben. Herzlichen Glückwunsch, der erste Taktfahrplan ist bereit zum Einsatz.
 
  Für den Anfang benutzt der Zug die getakteten Abfahrtszeiten für den Halt am Knotenbahnhof wenn er in Richtung "Station C" unterwegs ist. Nachdem man die ganzen Einstellungen auch für den anderen Zug gemacht hat (es ist nicht möglich, getaktete Abfahrtszeiten zwischen Linien mit unterschiedlichen Fahrplänen zu teilen oder zu kopieren) werden beide Züge im Knotenbahnhof warten, wenn sie in südlicher Richtung unterwegs sind. Nun kann man das Spiel eine Weile laufen lassen und schauen, wie die Einträge in den Fahrplänen aktualisiert werden.
 
 
Wie man sieht sind beide Züge im Knotenbahnhof angekommen, die nächste Abfahrt ist um 16:00 Uhr, also in 13 Minuten. Die Passagiere sollten also genug Zeit zum Umsteigen haben. Um 16:00 Uhr fahren beide Züge pünktlich ab, genau so wie geplant (Die Fahrplanmanager der DB kriegen jetzt möglicherweise feuchte Augen...).
 
So weit, so schön, aber es betrifft bisher nur die Abfahrt in eine Richtung, hier also die Abfahrt in südlicher Richtung. Was ist nun, wenn Fahrgäste von Südwesten nach Nordosten wollen und dabei im Knotenpunkt umsteigen sollen? Die stehen sich eine halbe Stunde lang die Beine in den Bauch, weil diese Richtung des Umsteigens bisher nicht vorgesehen ist.
Schritt 3: Umsteigen in alle Richtungen
Die Lösung dafür lautet: statt zwei Zügen (einer je Linie) sollen vier Züge fahren (zwei je Linie). Die fahren auf jeder Linie genau so zeitversetzt, dass sie sich alle im Knotenbahnhof treffen. Dann kann der geneigte Fahrgast egal von wo innerhalb von 10 Minuten in alle Richtungen umsteigen. Dazu klonen wir einfach die Taktabfahrten und weisen sie dem zweiten Halt am Knotenbahnhof zu. Jeder Zug fährt also von einem Endbahnhof aus zum Knotenbahnhof, wartet dort auf die volle Stunde und fährt dann weiter zum nächsten Endbahnhof.
 
  Die Abfahrtszeiten für den Taktfahrplan kann man über das "Manage Schedule"-Menü klonen. Dort gibt es die Option, die Einträge zu klonen. Zwischen den einzelnen Einträgen kann man dann hin- und herblättern, die entsprechenden Knöpfe waren ja bisher ausgegraut. Nach dem Klonen der Abfahrtszeiten müssen wir nun nur diese neue Liste mit dem anderen Halt am Knotenbahnhof verknüpfen.
Das sieht schon mal gar nicht schlecht aus, es gibt nur einen Schönheitsfehler: da wir jetzt auf jeder Linie zwei Züge haben, ist der Stundentakt hinfällig. Wir synchronisieren jetzt ja nicht mehr nur einmal für die Gesamtstrecke (Endbahnhof - Knoten - Endbahnhof - Knoten), sondern für die halbe Richtung (Endbahnhof - Knoten). Mit anderen Worten: Die Verdopplung der Züge auf einer Linie halbiert die Taktzeit, statt Stundentakt fahren wir jetzt halbstündlich. Es gibt schlimmere Probleme, die man als Fahrgast haben kann.
 
Den Halbstundentakt erreichen wir nun, indem wir in der Geplanten Beförderung die Abfahrtszeiten anpassen. Strg + "Füge Abfahrtslot hinzu", von 0 Uhr bis 23:59 alle 30 Minuten, fertig. Und schon haben wir einen Halbstundentakt definiert. Das machen wir für beide Linien und alle Halte am Knotenbahnhof, und dann sieht der Fahrplan etwa so aus: Zur vollen Stunde fahren alle vier Züge in die vier Himmelsrichtungen ab. Für ihre jeweiligen Strecken brauchen sie 20-25 Minuten, dann treffen sie sich wieder am Knotenbahnhof, und um halb fahren wieder alle vier Züge los, diesmal entsprechend in die entgegengesetzte Richtung.
 
 Wie man sieht haben sich die Züge im Knotenbahnhof versammelt - vier Züge in vier Richtungen, so dass nun die Passagiere in alle Richtungen problemlos umsteigen können. Die Züge 
fahren dann alle zur gleichen Zeit ab. Im realen Einsatz wird das aufgrund der Beschränkungen der Technik und der Infrastruktur nicht ganz so sein, da werden die Züge alle kurz 
nacheinander abfahren, so dass der erste Zug das Bahnhofsvorfeld schon verlassen hat, wenn der nächste abfährt. In unserem Beispiel können die Züge alle gleichzeitig abfahren, da 
die Strecken ausreichend unabhängig sind. Das wird bei größeren Knotenbahnhöfen schwerer, wenn die Kreuzungsbereiche vor den Bahnhöfen größer werden, oder wenn sich Züge Teile der 
Strecke teilen, bis sich die Wege aufteilen (das ist ja oft in größeren Städten der Fall, wo die Strecken gebündelt aus der Stadt führen und sich dort dann verzweigen).
Wie man sieht haben sich die Züge im Knotenbahnhof versammelt - vier Züge in vier Richtungen, so dass nun die Passagiere in alle Richtungen problemlos umsteigen können. Die Züge 
fahren dann alle zur gleichen Zeit ab. Im realen Einsatz wird das aufgrund der Beschränkungen der Technik und der Infrastruktur nicht ganz so sein, da werden die Züge alle kurz 
nacheinander abfahren, so dass der erste Zug das Bahnhofsvorfeld schon verlassen hat, wenn der nächste abfährt. In unserem Beispiel können die Züge alle gleichzeitig abfahren, da 
die Strecken ausreichend unabhängig sind. Das wird bei größeren Knotenbahnhöfen schwerer, wenn die Kreuzungsbereiche vor den Bahnhöfen größer werden, oder wenn sich Züge Teile der 
Strecke teilen, bis sich die Wege aufteilen (das ist ja oft in größeren Städten der Fall, wo die Strecken gebündelt aus der Stadt führen und sich dort dann verzweigen).
Wenn man das System einmal verstanden hat, ist das Einrichten eines getakteten Fahrplans damit ein Kinderspiel. Man kann nun auch noch zusätzlichen Schabernack damit treiben: Im Internet gibt es Beispiele, wo Leute Busfahrpläne gebaut haben, die morgens und abends Berufsverkehr simulieren, wo alle fünf Minuten gefahren wird, während tagsüber nur alle 20 Minuten gefahren wird. Die Busse werden da dann bedarfsweise tagsüber im Depot geparkt und abends dann wieder für den Berufsverkehr auf die Straße geschickt. Das kann man machen, zumal es sicher auch Spielerweiterungen gibt, die die Fahrgastzahlen abhängig von der Uhrzeit schwanken lässt. In meinen Spielen beschränke ich mich auf einen festen Takt, der rund um die Uhr gefahren wird, die Uhrzeit im Spiel hat ja wie eingangs erwähnt ohnehin nix mit dem Spieldatum zu tun.
Ein sinnvoller Einsatzzweck der geplanten Beförderung betrifft jedoch Depots. Man kann (und sollte) die Fahrzeuge ja regelmäßig ins Depot schicken, d.h. einen Depotauftrag in der Auftragsliste haben. Auch hier kann man dann festlegen, dass ein Zug z.B. erst 15 Minuten vor der geplanten Abfahrt im benachbarten Bahnhof aus dem Depot herausfahren soll. So kann man gerade nicht benötigte Züge platzsparend abstellen, weil sie zum Beispiel gerade 40 Minuten Leerlauf bis zur nächsten getakteten Abfahrt haben (wenn zum Beispiel die Fahrtzeit auf der Linie eben nicht zum Takt passt und man da aber auch nicht wirklich was optimieren kann). Alternativ baut man hierfür Abstellbahnhöfe, wo die Züge die Wartezeit absitzen müssen, ohne dass sie die Bahnsteige des Knotenbahnhofs blockieren. Da kann man also sehr kreativ werden.
 
  
  
  
  
  
  
	
	
  
  
  
  
  
  
  
  
  


